Dreimal war er Olympiasieger im Gewichtheben, wegen seiner nur 1,47 m Körpergröße und seiner immensen Kraft wurde er liebevoll „Westentaschen-Herkules“ genannt.
Der frühe Tod einer Kultfigur
Naim Süleymanoglu war ein Ausnahmesportler und eine Kultfigur - der jedoch kein langes Leben beschieden war: Im Alter von nur 50 Jahren starb er am 18. November 2017 in einem Istanbuler Krankenhaus.
Süleymanoglu war zwei Monate vorher wegen Leberversagens ins Atasehir Memorial in der Metropole am Bosporus eingeliefert worden. Anfang Oktober wurde ihm eine neue Leber transplantiert. Offenbar hat sein Körper das neue Organ wieder abgestoßen.
In der Türkei blieb er als Idol in Erinnerung, kurz nach seinem Tod wurde sein Leben im 2019 veröffentlichten Film „Cep-Herkülü“ verewigt.
Süleymanoglu gewann 22 WM-Titel
Süleymanoglu war zu seiner Zeit der Star der Gewichtheber-Szene. Der Federgewichtler stellte sechs Weltrekorde auf. Dabei brachte er sogar das Dreifache seines Körpergewichts zur Hochstrecke.
WM-Titel sammelte Süleymanoglu wie andere Menschen Briefmarken. Am Ende brachte er es auf 22 WM-Goldmedaillen. Höhepunkte aber waren seine Olympiasiege 1988 in Seoul, 1992 in Barcelona und 1996 in Atlanta. 2000 in Sydney scheiterte er bei dem Versuch, als erster Gewichtheber zum vierten Mal in Folge zu triumphieren. Danach beendete er seine Karriere.
Süleymanoglu geht nach Karriereende in die Politik
Süleymanoglu wurde am 23. Januar 1967 als Angehöriger der türkischen Minderheit in Bulgarien geboren. Später musste er seinen Namen in Naum Schalamanow ändern, für Bulgarien holte er sieben WM-Titel.
Nach der WM 1986 setzte er sich während einer Australien-Reise aus dem damals noch hinter dem „Eisernen Vorhang“ liegenden Geburtsland ab und ging in die Türkei. Gegen die Zahlung eines hohen Geldbetrages durfte er schließlich für seine neue Heimat an die Hantel gehen.
Nach seiner Karriere wurde er in der Politik aktiv, bewarb sich für die Partei MHP um das Amt als Bürgermeister der Stadt Büyükcekmece bei Istanbul und als Abgeordneter, beide Male jedoch erfolglos.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)