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Ein Playboy-Shooting als Befreiung!

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Ein Playboy-Shooting als Befreiung!

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Ein Playboy-Shooting als Befreiung

Die US-amerikanische Schwimmerin Amanda Beard feierte olympische Triumphe, kämpfte aber auch mit den Schattenseiten des frühen Erfolgs. Am 29. Oktober 2024 wird sie 43 und kann auf eine Laufbahn voller Höhen und Tiefen zurückblicken.
Amanda Beard durchlebte in ihrer Karriere viele Höhen und Tiefen
Amanda Beard durchlebte in ihrer Karriere viele Höhen und Tiefen
© IMAGO/ZUMA Press Wire
Die US-amerikanische Schwimmerin Amanda Beard feierte olympische Triumphe, kämpfte aber auch mit den Schattenseiten des frühen Erfolgs. Am 29. Oktober 2024 wird sie 43 und kann auf eine Laufbahn voller Höhen und Tiefen zurückblicken.

Die US-amerikanische Schwimmlegende Amanda Beard feiert am 29. Oktober 2024 ihren 43. Geburtstag – ein Tag, der stets an eine Karriere voller atemberaubender Erfolge und dunkler Kämpfe erinnert. Mit nur 14 Jahren trat sie 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta ins Rampenlicht und gewann Silber im Einzel über 100 und 200 Meter Brust sowie Gold in der 4x100-Meter-Lagenstaffel.

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Sie hatte sich im Vorfeld der Olympischen Spiele aus dem Nichts als Schnellste über 100 Meter und 200 Meter Brust bei den US-Olympia-Trials qualifiziert. Ihr Durchbruch bei Olympia machte Beard zu einem der jüngsten Stars der Olympischen Spiele und brachte ihr weltweite Anerkennung als eine der größten Nachwuchshoffnungen im Schwimmsport.

In den folgenden Jahren fügte Beard ihrer Medaillensammlung bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney und 2004 in Athen weitere Siege hinzu. 2004 gewann sie Gold über 200 Meter Brust und stellte dabei einen olympischen Rekord auf – ein Triumph, der sie endgültig als eine der erfolgreichsten Schwimmerinnen ihrer Generation etablierte.

Amanda Beard und die Kehrseite der Medaille

Doch während sie sportlich Erfolge feierte, war Beard privat auf einer zerstörerischen Achterbahnfahrt gefangen. Bereits als junge Athletin litt sie unter den Erwartungen an ihr äußeres Erscheinungsbild und den ständigen Leistungsdruck. In einem Interview mit CBS News von 2012 offenbarte Beard, wie sie durch Bulimie und Selbstverletzung versuchte, die Kontrolle zurückzugewinnen und ihre Unsicherheiten zu bewältigen.

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Sie beschrieb, wie sie sich in einem „Kreislauf der Selbstzerstörung“ befand und jahrelang mit den Schattenseiten des Ruhms rang. Auch in ihrer Autobiografie „In the Water They Can‘t See You Cry“ berichtet Beard von ihrer inneren Zerrissenheit. In einem Gespräch mit Reuters reflektierte sie: „Ich fühlte mich, als ob ich ständig eine Maske trug. Von außen sah ich stark und selbstbewusst aus, aber innerlich war ich zerbrochen.“

Selbstverletzungen mit Rasierklingen wurden zu einem Mittel, um ihre Emotionen zu verarbeiten, da sie es als Athletin gewohnt war, ihre Schwächen vor der Öffentlichkeit zu verbergen. „Nicht, dass ich mich hätte umbringen wollen. Es ging auch nicht darum, mich zu verletzen. Es ging einzig um die Befriedigung durch den kleinen Schnitt. Es schmerzte nicht einmal, ich war regelrecht gefühllos“, schrieb sie in ihrem Buch.

Toxische Beziehungen und Drogenmissbrauch

Beard sprach auch offen über die Rolle von toxischen Beziehungen und Drogenmissbrauch in ihrem Leben. Sie gab zu, dass sie Drogen als eine Flucht nutzte und sich oft in ungesunden Beziehungen verlor. In einem Interview mit CBS News erklärte sie: „Ich versuchte, den Schmerz zu betäuben, der in mir tobte.“ Trotz ihres sportlichen Erfolgs fühlte sich Beard zunehmend leer und isoliert, was zu einer Abwärtsspirale führte, die Jahre andauerte.

2007 überraschte Amanda Beard die Welt mit einem Nacktshooting im Playboy. Der Schritt war für sie mehr als nur eine kontroverse Entscheidung – es war ein Befreiungsschlag. Sie wollte Kontrolle über ihre öffentliche Darstellung zurückgewinnen und zeigen, dass sie mehr war als die „süße, perfekte“ Schwimmerin, die die Medien aus ihr gemacht hatten. „Es war meine Art, den Leuten zu sagen, dass ich mich von den Erwartungen anderer befreie“, erklärte Beard damals.

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Ein neues Lebenskapitel

Nach Jahren des inneren Kampfes begann Beard schließlich den Weg der Heilung. Sie nahm therapeutische Hilfe in Anspruch und schaffte es, ihre Bulimie zu überwinden und die ungesunden Einflüsse aus ihrem Leben zu verbannen.

Heute setzt sich Beard für mentale Gesundheit im Sport ein und spricht offen über die Probleme, die mit dem hohen Druck und den Erwartungen an Athletinnen und Athleten verbunden sind. In einem Gespräch mit Daily Breeze sagte sie: „Ich möchte, dass junge Menschen verstehen, dass es in Ordnung ist, Hilfe zu suchen. Sich selbst zu akzeptieren ist ein Prozess, aber man muss damit anfangen.“

Aufnahme in die Hall of Fame

Amanda Beard blickt zu ihrem 43. Geburtstag auf eine außergewöhnliche Lebensgeschichte zurück. Ihre sieben olympischen Medaillen stehen als Zeugnis ihres sportlichen Talents, doch ebenso inspirierend ist ihr persönlicher Weg zur Selbstakzeptanz. Sie hat gelernt, dass Stärke nicht nur in sportlichen Siegen liegt, sondern auch darin, sich den inneren Kämpfen zu stellen und sich selbst treu zu bleiben.

Im Jahr 2018 wurde Beard in die International Swimming Hall of Fame aufgenommen. Heute ist sie eine kraftvolle Stimme für Athletinnen und Athleten, die zeigen möchte, dass auch im Spitzensport Schwächen und Ängste Platz haben dürfen.