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Der Olympia-Gigant, der mit 18 schon (fast) alles erreicht hatte

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Der Olympia-Gigant, der mit 18 schon (fast) alles erreicht hatte

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Mit 18 schon (fast) alles erreicht

Don Schollander wollte eigentlich NFL-Star werden - stattdessen stieg er als Teenie-Sensation zum erfolgreichsten US-Olympioniken seit Jesse Owens auf.
Don Schollander mit seinen vier Goldmedaillen von Tokio
Don Schollander mit seinen vier Goldmedaillen von Tokio
© IMAGO / Pond5 Images
mhoffmann
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Don Schollander wollte eigentlich NFL-Star werden - stattdessen stieg er als Teenie-Sensation zum erfolgreichsten US-Olympioniken seit Jesse Owens auf.

Mario Götze hat sich vor einiger Zeit gewünscht, er hätte sein WM-Finaltor nicht schon mit 22 geschossen. Was soll Don Schollander da sagen?

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Don Schollander war 18, als er bei Olympia vier Goldmedaillen gewann und so zum bis dato erfolgreichsten US-Athleten seit dem großen Jesse Owens wurde. Und er war 19, als er dafür im Jahr darauf gleich mal in die internationale Hall of Fame des Schwimmens aufgenommen wurde. Wie so ein alter Mann.

60 Jahre ist es her, dass Schollander in Tokio 1964 als Teenie-Sensation Geschichte schrieb. Vor 56 Jahren folgte in Mexico City sein fünfter und letzter großer Gold-Coup, mit dem er auch die Ikone Johnny Weissmüller überflügelte. Mit nur 22 Jahren war die damals beispiellose Karriere dann auch schon vorbei: Schollander trat ab als damals meistdekorierter Schwimmer der Geschichte.

Don Schollander wurde 1964 zum US-Nationalhelden

Donald Arthur Schollander, wie er eigentlich hieß, wurde am 30. April 1946 in der Stadt Charlotte im Bundesstaat North Carolina geboren. Wie die meisten sportbegeisterten Jungs im Land wollte er eigentlich Footballer werden, wurde mit 1,80 Meter Körpergröße aber als zu klein befunden.

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An der Highschool tat sich Schollander stattdessen als Schwimmer hervor - so sehr, dass ihn 1962 Trainerlegende George Haines in seinem Santa Clara Swim Club in Kalifornien unter seine Fittiche nahm.

Zwei Jahre später war das Ausnahmetalent schon Amerikas Goldjunge, siegte in Tokio über 100 und 400 Meter Freistil sowie in den 100- und 200-Meter-Staffeln. Schollander wurde danach in der Heimat mit Ehrungen überhäuft, feierte in der Wahl zum Sportler des Jahres einen Erdrutschsieg über NFL-MVP Johnny Unitas.

1968 überflügelte Schollander eine Ikone

Schollander konzentrierte sich zwischen Olympia 1964 und 1968 auf sein Studium an der renommierten Yale University, wo er Kapitän des Schwimmteams war und dabei diverse Meistertitel im College-Sport gelang.

In Mexico City war Schollander dann nicht mehr das Maß der Dinge, schrieb aber nochmal Geschichte: Mit der Titelverteidigung in der Staffel über 4x200 Meter am 18. Oktober 1968 stellte er den Gold-Rekord von Weissmüller im Schwimmen ein.

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Durch die Silbermedaille im Einzel sechs Tage später hinter dem Australier Michael Wenden eroberte Schollander im ewigen Medaillen-Ranking der Schwimmer Platz 1 - den er vier Jahre später an Mark Spitz verlor.

Nach der Karriere Autor und Firmenchef

Beim legendären Siebenfach-Triumph von Spitz in München 1972 (inzwischen seinerseits durch Michael Phelps in den Schatten gestellt) war Schollander nur noch Zuschauer, er hatte seine Schwimmkarriere nach den Spielen in Mexiko beendet.

Schollander, der im Lauf seiner Karriere 20 Weltrekorde unterboten hatte, schrieb nach seinem Rücktritt zwei autobiographische Enthüllungsbücher über den Schwimmsport (Deep Water und Inside Swimming). Im zweiten beruflichen Leben ging er in die Immobilienbranche.

In Oregon – dem US-Staat, indem er aufgewachsen war – gründete Schollander eine Bauprojektentwicklungsfirma. Der dreifache Familienvater, heute 78 Jahre alt, lebt mit seiner Frau Cheryl in der Kleinstadt Lake Oswego in Oregon. Seine Medaillen sind dort in einer örtlichen Bankfiliale für Besucher ausgestellt.