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"Beschämend": Sport-Ikone Katarina Witt mit knallharter Abrechnung

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"Beschämend": Sport-Ikone Katarina Witt mit knallharter Abrechnung

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„Beschämend“: Witt rechnet ab

Katarina Witt kritisiert das Abschneiden des deutschen Teams bei den Olympischen Spielen scharf - und zieht einen Vergleich zur DDR. Für die Eiskunstlauf-Ikone wurden große Fehler begangen.
Katarina Witt kritisierte in einem Interview das deutsche Abschneiden bei Olympia scharf
Katarina Witt kritisierte in einem Interview das deutsche Abschneiden bei Olympia scharf
© IMAGO/opokupix
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Katarina Witt kritisiert das Abschneiden des deutschen Teams bei den Olympischen Spielen scharf - und zieht einen Vergleich zur DDR. Für die Eiskunstlauf-Ikone wurden große Fehler begangen.

Eiskunstlauf-Legende Katarina Witt hat deutliche Worte für das Abschneiden des deutschen Teams bei Olympia gefunden. Platz zehn im Medaillenspiegel sei „ziemlich beschämend für so eine führende Sportnation, die wir mal waren“, wetterte die 58-Jährige in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung.

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Die Bilanz des deutschen Teams bei den diesjährigen Olympischen Spielen sei ein „Spiegelbild für die Situation, in der unser Land insgesamt steckt“, führte die deutsche Sport-Ikone aus.

Die Schuld bei den Sportlern sehe sie nicht. Stattdessen wären es die „Umstände, die ihnen einfach nicht das Training ermöglichen, das sie beim Kampf um die Weltspitze brauchen.“

Witt denkt wehmütig an erfolgreiche DDR-Zeiten zurück

Witt, die zu ihrer Zeit als Eiskunstläuferin für die DDR startete, erinnerte sich an erfolgsverwöhnte Zeiten. In ihrer Zeit als aktive Athletin habe „der DDR-Sport die Länderwertungen im Sommer wie im Winter“ entweder gewonnen, oder wurde Zweiter.

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„Wir hatten ein sehr gutes Leistungssportsystem, das mit dem Mauerfall zerstört wurde, so wie unter anderem das Schulsystem, Kindergärten und Kinderkrippen nicht übernommen wurden“, sagte Witt.

„Menschen, die eine hervorragende berufliche Ausbildung und Abschlüsse hatten, kluge, intelligente und engagierte Leute haben keinen Anschluss mehr gefunden, weil sie aus der DDR waren, wurden ausrangiert oder mussten einen Neuanfang finden. Ich bin mir sicher, die heutige Unsicherheit und Politikverdrossenheit hängt auch damit noch zusammen“, sprach die 58-Jährige über mögliche Gründe für das historisch schlechte Abschneiden in Paris.

Für sie sagt die Olympia-Bilanz der deutschen Sportler noch mehr aus: „Wir werden immer bedeutungsloser - leider will es die Politik weiterhin nicht wahrhaben. Wahrscheinlich sind deshalb auch die Wahlen so, wie sie sind, und deshalb bäumt sich der Osten ein bisschen mehr auf als er es bisher getan hat.“

Olympia: Lösungsvorschläge für eine bessere Sportförderung

Es gebe laut Witt nun zwei Möglichkeiten, um der Entwicklung entgegenzuwirken, die beide mit Geld zusammenhängen: „Entweder Geld als Investition in Sportstätten, Trainer, Betreuer und somit auch mehr gesellschaftliche Bedeutung - oder als Belohnung.“

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Zwar denke niemand, der als Kind mit dem Sport anfange, ans Geld - eine gewisse Kompensation für einen Olympiasieg, etwa in Höhe von 50.000 oder 100.000 Euro, sollte es laut Witt aber schon geben.

Dass bei den nächsten Olympischen Spielen Unternehmen wie Roßmann eigene Siegprämien an die Athleten ausschütten wollen, halte sie jedenfalls für eine „wunderbare“ Idee.

Witt übt Kritik: Dschungelkrone mehr wert als ein Olympia-Sieg

Denn die aktuellen Summen wären viel zu wenig. „Wenn man, wie eine Athletin so passend äußerte, für einen Olympiasieg 20.000 Euro bekommt und für den nächsten Sieg vielleicht noch 5.000, jedoch die Dschungelkrone 100.000 Euro wert ist, läuft doch etwas schief. 15 Tage emotionales nackig machen im Gegensatz zu 15 Jahren hartes und entbehrungsreiches Training für olympische Höchstleistungen“, äußerte Witt.

Womöglich spielte sie damit auch auf Schwimmweltmeisterin Angelina Köhler an, die ebenfalls höhere Prämien gefordert hatte und dabei folgenden Vergleich zog: „Ich finde, es kann nicht sein, dass Leute beim Sommerhaus der Stars 50.000 Euro gewinnen und Athleten, die eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen gewinnen, nur 20.000 Euro.“