Ungeheuerliche Enthüllung während der Olympischen Spiele von Paris: In einem brisanten Bericht der ARD-Sportschau sind flächendeckende Manipulationsvorwürfe ans Licht gekommen. Es geht ums Säbelfechten und um Betrug auf höchstem Niveau.
Ungeheuerliche Enthüllung bei Olympia!
In einem von Journalist Hajo Seppelt erstellten Bericht kommen zwei prominente Zeugen zu Wort, die in erstaunlicher Offenheit über die skandalös anmutenden Vorgänge im Säbelfechten berichten.
Beide machen deutlich, dass auf die Schiedsrichter der olympischen Sportart massiv Einfluss genommen wird. Sei es mit finanziellen Anreizen oder großem Druck.
Ex-Schiedsrichter berichtet von Manipulationsversuch
Marcus Schulz ist ein ehemaliger Referee auf höchster Ebene. Er hat sich schon vor einiger Zeit in den USA an die Öffentlichkeit gewandt, fand dort allerdings kaum Beachtung.
Nun berichtete er in der ARD von einem konkreten Manipulationsversuch. Er sei von einem im Fechtsport bestens vernetzten Trainer kontaktiert worden.
„Marcus, ich muss mit dir reden“, hatte dieser zu ihm gesagt: „Wir sind auf sein Hotelzimmer gegangen und er sagte: ‚Marcus, wärst du bereit, einen gewissen Vorteil anzunehmen?‘ ‚Ich sagte: ‚Wofür?‘“ Der namentlich nicht genannte Trainer meinte darauf hin: „‚Für den und den Fechter würden wir dir 5000 Euro bieten.‘“
Schulz habe erwidert: „'Auf gar keinen Fall.‘ ‚Er sagte: Sei nicht naiv! Versuchst du jetzt, ein guter Junge zu sein? So wirst du es nie nach oben schaffen? Sie werden dich nie nach oben lassen.‘“
Schulz weiter: „Das ganze System ist drauf ausgelegt, bei Olympia zu betrügen. Olympia ist die einzige Veranstaltung im Fechten, die weltweite Aufmerksamkeit findet. Darauf läuft alles zu. Deshalb wird bereits im Unterbau so viel wie möglich manipuliert.“
Muss das Säbelfechten aus dem Olympischen Programm verschwinden?
Der Ex-Schiedsrichter nannte erschütternde Zahlen: „Wenn Sie sagen würden, wir haben zehn Elite-Kampfrichter im Säbelfechten, dann sind fünf von denen beeinflussbar. Die reichen ihnen, um ein komplettes Turnier zu manipulieren.“
Ganz ähnlich äußerte sich Joachim Wargalla, ein Ex-Kampfrichter, der schon bei Olympia beim Säbelfechten im Einsatz war: „Ein bezahlter Kampfrichter, dem man sagt, was er zu tun hat, erfordert gar kein Bestechungsgeld. Ihm wird gesagt, wer gewinnen soll. Und wenn er das nicht macht, verliert er seinen Job oder wird nicht mehr eingesetzt.“
Ein Problem: Das Regelwerk sei so „kompliziert geworden, dass es extrem interpretierbar ist. Es ist damit auch manipulierbar für den Kampfrichter. Ich kann heute in etwa 50 Prozent der Fälle, in denen beide Fechter aufeinanderzutürmen und sich treffen, nicht entschieden. Ich weiß nicht, warum der Treffer so fällt.“
Wargalla forderte daher sogar das Aus für die Sportart: „Solange das Säbelfechten in der Form manipulierbar ist, sollte es nicht im olympischen Programm weitergeführt werden.“
Seppelt hält diesen Schritt für möglich, aber unwahrscheinlich. Allein schon, weil der deutsche Präsident des IOC mit Thomas Bach ein ehemaliger Florettfechter sei.