Die deutschen Reiter waren bei den Olympischen Spielen in Paris die großen Medaillengaranten und erlebten einen magischen Moment nach dem anderen.
TV-Legende Gottschalk verärgert über Olympia-Berichterstattung
Gottschalk verärgert über Berichte
Es gab Dressur-Gold im Team sowie Gold für Jessica von Bredow-Werndl und Silber für Isabell Werth im Einzel. In der Vielseitigkeit gewann Michael Jung. Beim Springreiten überraschte Christian Kukuk alle und triumphierte.
Doch nicht bei allen Beobachtern sorgten diese Erfolge für Euphorie. So ärgerte sich jüngst TV-Legende Thomas Gottschalk über die Berichterstattung. Grund: die schnell verklungene Kritik am Umgang mit den Pferden.
Gottschalk: „Mit zweierlei Maß gemessen“
„Die Aufregung hat sich dann später gelegt, als die Deutschen ziemlich erfolgreich waren. Da wurde dann plötzlich nicht mehr darüber diskutiert, dass die Pferde in keinem Fall, glaube ich, über diese Hindernisse springen wollen – egal, ob da ein Deutscher draufsitzt oder wer auch immer“, sagte Gottschalk in der neuen Folge seines Podcasts „Die Supernasen“.
Die fehlende Kritik sei für ihn ein Beweis dafür, „dass schon mit zweierlei Maß gemessen wird“. So behauptet Gottschalk, „dass man sehr kritisch über Pferdesport berichtet, wenn es andere Nationen betrifft. Aber wenn es um die eigene geht, ist man dann doch etwas nachsichtiger und freut sich über Gold und jede Form von Medaillen, die diese Reiter dann erspringen oder ertanzen.“
Hintergrund: Vor Beginn der Spiele in Paris hatte ein Gewalt-Skandal um Dressur-Star Charlotte Dujardin für Empörung gesorgt. Die 39-Jährige wurde dabei gefilmt, wie sie eines ihrer Pferde im Training mit Peitschenhieben quälte. Anschließend verzichtete sie auf eine Teilnahme in Paris.
Und auch im Springreiten gab es verheerende Vorfälle. Mit Max Kühner ist der Weltranglistendritte ins Visier der Staatsanwaltschaft München II geraten. Wie dem SID und der FAZ bestätigt wurden, ist wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz Antrag auf Erlass eines Strafbefehls zum Amtsgericht Starnberg gestellt worden.
Der Vorwurf: Kühner soll den Tieren bei Sprüngen mit einem Stab gegen die Beine geschlagen haben, um die Vierbeiner sukzessive höher springen zu lassen.
Für Gottschalks Podcast-Partner Mike Krüger war dies Anlass zu einem offenkundig ironischen Fazit.
„Ich denke, unsere Reiter sind einfach viel netter zu unseren Pferden. Wir haben so liebevolle Reiter, die streicheln ihre Pferde den ganzen Tag“, verkündete er.
Und Gottschalk schloss ironisch ab: „Das denken wir uns jetzt einfach und sagen, wir können damit leben, denn wir sind sowieso netter als der Rest der Welt. Aber das betrifft natürlich immer nur uns – denn wir versuchen ja, alles politisch korrekt zu machen.“