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Surfen bei Olympia: "Ein paar Mal habe ich gedacht, sie sind tot"

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Surfen bei Olympia: "Ein paar Mal habe ich gedacht, sie sind tot"

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„Ein paar Mal gedacht, sie sind tot“

Die Surfwettbewerbe auf Tahiti sind ein Highlight bei Olympia und versprechen Nervenkitzel pur. Die Wellen stellen selbst die erfahrensten Surfer vor enorme Herausforderungen.
Die Olympischen Spiele finden 2024 in Paris statt. Aber auch außerhalb der französischen Hauptstadt wird um Medaillen gekämpft. Das sind die Wettkampfstätten bei Olympia 2024.
Tobias Merk
Tobias Merk
Die Surfwettbewerbe auf Tahiti sind ein Highlight bei Olympia und versprechen Nervenkitzel pur. Die Wellen stellen selbst die erfahrensten Surfer vor enorme Herausforderungen.

Das Surfen vor der Küste von Teahupo‘o auf Tahiti ist zweifelsohne eine der ganz besonderen Attraktionen bei den 33. Olympischen Spielen. Aber nicht nur die wunderschöne Kulisse ist es, die den Reiz der Surfwettbewerbe im französischen Überseegebiet ausmacht, auch die Rahmenbedingungen sorgen für reichlich Nervenkitzel.

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Die Wellen in Teahupo‘o sind extrem hoch und kraftvoll. Sie können Höhen von über 10 Metern erreichen und haben eine enorme Wassermenge, die mit hoher Geschwindigkeit auf das Riff trifft. Noch gefährlicher sind allerdings die rasiermesserscharfen Korallenriffe, die selbst für die erfahrensten Surfer ein enormes Risiko darstellen.

Ein Lied davon singen kann Australiens Gold-Hoffnung Jack Robinson, dem die Szenerie auf Tahiti bereits vor den Spielen fast zum Verhängnis wurde. Der Australier verletzte sich beim Training am Knöchel, als er mit einem der scharfen Riffe kollidierte, und musste daraufhin lange um seine Teilnahme bangen.

„Ich bin auf dem Riff fast gestorben“

Die berühmt-berüchtigten Wellen sind bekannt für ihre extrem steile und hohle Form. Sie bilden eine Tunnelröhre, eine sogenannte Tube, die nur entsteht, wenn die Wellen auf das Riff treffen. Dies macht das Surfen technisch anspruchsvoll und kaum Fehler verzeihend.

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Diese Bedingungen machen den Ort zu einem Paradies für Surfer, jedoch sind die Korallen direkt unter der Wasseroberfläche eine permanente Bedrohung. Ein Sturz kann schlimme Folgen haben.

Der deutsche Surfer Tim Elter betonte im ZDF-Interview, dass der Grat zwischen „der Welle deines Lebens“ und einer schweren Verletzung sehr schmal sei. Diese Gefahr ist allgegenwärtig, wie auch der französische Surfprofi Kauli Vaast bestätigte: „Ich bin auf dem Riff fast gestorben.“

Um den Risiken entgegenzuwirken, tragen viele Athleten während des Trainings und der Wettkämpfe Helme und Schutzwesten. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen kam es bereits zu mehreren Zwischenfällen. Der brasilianische Olympiateilnehmer Joao Chianc prallte 2023 nach einem Sturz auf das Riff und blieb bewusstlos liegen. Er musste reanimiert werden, überlebte aber glücklicherweise.

Hohe mentale Belastung

Die körperlichen Herausforderungen wirken sich auch auf die mentale Verfassung aus. Die psychischen Belastungen, die mit der Teilnahme an solchen Wettkämpfen einhergehen, sind enorm.

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Leon Glatzer, ein ehemaliger Olympia-Surfer, sagte der FAZ jüngst, dass der Gedanke an die tödliche Gefahr ständig präsent sei. Beim jetzigen Blick auf die Olympiateilnehmer war er teilweise wirklich entsetzt: „Ein paar Mal habe ich gedacht, sie sind tot. Diese Welle ist extrem kompliziert, auch für mich. Da kann viel passieren, hier kannst du sterben, dieser Gedanke ist immer da.“

Die Wellen von Tahiti erfordern außergewöhnliche Fähigkeiten und den Mut, sich unbarmherzigen Naturgewalten zu stellen. Die Athleten riskieren viel, um eine Medaille zu gewinnen. Womöglich zu viel.