Yannick Flohe hing im Seil und hob enttäuscht die Arme, Alexander Megos blickte nach seinem frühen Absturz noch einmal vom Boden aus frustriert die Wand hoch: Die beiden deutschen Sportkletterer haben wie befürchtet das Finale der besten acht im Kombinationswettbewerb Boulder und Lead verpasst. Flohe und Megos holten in der Disziplin Lead zu wenig Punkte, um ihren Rückstand nach dem Bouldern noch aufzuholen und belegten in der Halbfinal-Gesamtwertung die Plätze neun und 13.

Knappes Aus für Yannick Flohe

Der Essener Flohe zeigte an der 15 Meter hohen Wand eine gute Leistung, erreichte aber nur eine Gesamtpunktzahl von 68,8 (Boulder: 27,7/Lead: 39,1), zum Einzug ins Finale fehlten ihm nur noch ein paar Griffe oder 10,5 Punkte.

Fehler kostet Megos das Finale

Deutlicher war es bei Megos, 2023 Zweiter im Lead-Weltcup, dem nach flottem und souveränem Beginn ein Flüchtigkeitsfehler zum Verhängnis wurde. Der Erlanger, Olympia-Neunter in Tokio, kam dadurch nur auf 48,7 Punkte (24,7/24,0), zu Rang acht fehlten ihm gewaltige 30,6 Zähler.

Favoriten setzen sich durch

Mitfavorit Sorato Anraku aus Japan zog als bester der 20 Teilnehmer (137,0) ins Finale am Freitag ein. Der starke Lead-Kletterer Tony Roberts (Großbritannien/122,2) und Goldanwärter Adam Ondra aus Tschechien (116,8), neben Megos einer der besten Felskletterer der Welt, folgten auf den Plätzen zwei und drei.

Überraschendes Aus für Narasaki

Olympiasieger Alberto Gines Lopez (Spanien/100,7), der bei der Premiere des Sportkletterns 2021 in Tokio die damals ausgetragene Kombination aus Speed, Boulder und Lead gewonnen hatte, wurde Vierter. Im Finale werden die beiden Disziplinen an einem Tag geklettert, die Punkte des Halbfinals werden gestrichen. Nicht mehr dabei ist überraschend Medaillenanwärter Tomoa Narasaki: Der mehrmalige Weltmeister und Zweitplatzierte nach dem Bouldern fiel früh ins Seil und verpasste das Finale als Zehnter.