Zäher Auftritt vom 9,99-Sekunden-Sprinter: Owen Ansah (Hamburg) ist bei den Olympischen Spielen bereits im Vorlauf ausgeschieden, Joshua Hartmann schaffte hingegen den Sprung ins Halbfinale. Ansah, der in seinem Vorlauf neben Weltmeister Noah Lyles antrat, wirkte verkrampft, kam nicht über 10,22 Sekunden und Platz fünf in seinem Rennen hinaus. Das reichte nicht zum Weiterkommen für den neuen deutschen Rekordhalter.
Deutscher Sprinter historisch
„Man bekommt schon mit, dass da ein, zwei Leute kreischen, wenn Noah Lyles das Publikum anheizt. Aber aufgeregt war ich nicht, vielleicht war ich sogar zu entspannt“, sagte Ansah anschließend.
Hartmann machte es besser und ist als erster Deutscher seit 40 Jahren in ein olympisches Halbfinale über 100 m gesprintet. Der Kölner lief am Samstagvormittag im Stade de France nach 10,16 Sekunden ins Ziel und kam als Dritter seines Vorlaufs weiter.
Noah Lyles unter Druck
Lyles, der als Favorit über die 100 m gilt und in Paris insgesamt vier Mal Gold anpeilt, legte keinen souveränen Auftritt hin. Der US-Amerikaner lief nach seinen 10,04 Sekunden nur auf Platz zwei in seinem Vorlauf.
Bei den deutschen Meisterschaften in Braunschweig war Ansah im Juni in 9,99 Sekunden als erster Deutscher unter der 10-Sekunden-Marke geblieben. Zuvor war er bei der Europameisterschaft in Rom auf den starken fünften Platz gelaufen.
Hartmanns Saisonleistungen und Ausblick
Hartmann, deutscher Rekordhalter über 200 m, lief in dieser Saison bereits 9,92 Sekunden, allerdings mit deutlich zu viel Windunterstützung. Der letzte deutsche Sprinter in einem olympischen Halbfinale war Christian Haas 1984 in Los Angeles. Die Vorschlussrunde in Paris findet am Sonntag (20.05 Uhr) statt, der Olympiasieger in der prestigeträchtigen Strecke wird am selben Abend gekrönt.
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Mit Sport-Informations-Dienst