Zehnkämpfer Leo Neugebauer hat die Zuschauer bei den Olympischen Spielen in Paris in seinen Bann gezogen. Mit 4.650 Punkten führt der 24-Jährige nach dem ersten Tag des Zehnkampfs und ist auf bestem Wege, die erste deutsche Zehnkampf-Medaille seit 1996 zu gewinnen.
Legende sieht Neugebauer fast am Ziel
Legende Jürgen Hingsen ist zuversichtlich, dass die um 10.05 Uhr beginnende Gold-Mission klappen wird: „Wenn nichts Außergewöhnliches bei Leo passiert, wird er Olympiasieger“, sagt der Silber-Held von Los Angeles 1984 im Gespräch mit SPORT1 - warnt aber auch vor der starken Konkurrenz, die da sein werde, sollte Neugebauer nach einem „tollen ersten Tag“ stolpern.
Hingsen warnt Neugebauer: „Die Konkurrenz schläft nicht“
Entscheidend sei, so Hingsen, dass Neugebauer anders als bei der WM in Budapest „gut über die Hürden“ komme: „Dann mindestens 55 Meter beim Diskuswerfen, und mindestens 5,10 Meter im Stabhochsprung.“
Aus Sicht des früheren Weltrekordlers ist wichtig, dass sich Neugebauer vor der abschließenden Disziplin ein gewisses Polster erarbeitet hat: „1500 Meter wird aufgrund seiner Statur mega-anstrengend, daher muss er mindestens 150 Punkte Vorsprung auf die anderen Athleten haben.“
Hingsen betont, dass Neugebauer sich auf seinem bisherigen Vorsprung nicht ausruhen könne: „Die Konkurrenz schläft nicht.“ Der zweitplatzierte Ayden Owens-Delerme aus Puerto Rico, ein ausgezeichneter Hürden- und 1500-Meter-Läufer, könne am zweiten Tag für Überraschungen sorgen. Titelverteidiger Damian Warner (34) aus Kanada sei ebenfalls gefährlich, wie auch der Norweger Sander Skotheim und der Este Johannes Erm.