Marathonläufer Hendrik Pfeiffer hat mit seiner deutlichen Kritik rund um den olympischen Marathon für Aufsehen gesorgt. In einem Statement, das SPORT1 exklusiv vorliegt, äußerte sich nun der DLV zu dieser Thematik.
Olympia-Zoff zieht weitere Kreise
„Wir nehmen diese Kritik ernst und werden diesen Fall im Trainerteam der Disziplin Marathon kurzfristig aufarbeiten“, schrieb der Verband.
Der deutsche Läufer Amanal Petros hatte beim Marathon in Paris zehn Kilometer vor dem Ziel aufgeben müssen. Wie sich herausstellte, litt er an einem Infekt, der ihn körperlich zurückwarf.
Ersatzläufer Pfeiffer, der im Falle einer Absage zum Zug gekommen wäre, prangerte anschließend an, über Petros‘ Erkrankung nicht informiert worden zu sein.
„Es wäre für mich ja wichtig gewesen, diese Information zu haben, weil es Einfluss gehabt hätte, wie ich die letzte Woche vor dem Rennen gestalte“, schilderte der 31-Jährige im Podcast „Einer rennt Einer hinterher“. In diesem Zusammenhang sprach er von einer „extrem krassen Respektlosigkeit“ und betonte, dass sich seine Kritik nicht gegen den Start von Petros richte, sondern gegen die fehlende Kommunikation.
Olympia-Ärger um Pfeiffer: DLV räumt Fehler ein
Der DLV teilte nun mit: „Schriftliche Informationen wurden bis kurz vor dem Marathon in Paris jeweils an Hendrick Pfeiffer weitergegeben.“ Der Verband räumte jedoch ein: „Eine engere und persönliche Abstimmung wäre sicherlich angebracht gewesen. Allerdings sehen wir nicht, dass der Teamgeist mit Füßen getreten wurde.“
Petros habe sich entsprechend der Nominierungsrichtlinien für die Spiele in Paris qualifiziert und sei durch den DOSB nominiert worden. Der DLV ergänzte, dass mehrere medizinische Tests durchgeführt worden seien: „Eine gesundheitliche Gefährdung des Athleten bzw. auch die Gefährdung des Starts lag nach Einschätzung des medizinischen Teams und der verantwortlichen Trainer nicht vor.“
Ein Ersatzstarter könne „nur auf der Basis einer Absage eines qualifizierten Athleten zum Einsatz kommen“.
Neben Petros belegten die beiden DLV-Starter Richard Ringer und Samuel Fitwi in Paris den 12. sowie 15. Platz. Laut DLV sind das „sehr hoch anzuerkennende Leistungen auf einer sehr anspruchsvollen Strecke in einem Weltklassefeld“.