Sieg im Nerven-Krimi, die Gold-Mission geht weiter: Die deutschen Hockey-Weltmeister sind bei den Olympischen Spielen ihrem großen Ziel einen Schritt näher gekommen. Die Mannschaft von Bundestrainer Andre Henning bezwang am Sonntag Argentinien in einer Neuauflage des Viertelfinals von Tokio mit 3:2 (2:1) und zog in die Runde der besten vier ein. Dort wartet am Dienstag Rekord-Olympiasieger Indien.
Drama! Deutschland im Halbfinale
Teo Hinrichs (9.), Gonzalo Peillat (24.), 2016 noch Olympiasieger mit Argentinien, und als Matchwinner Justus Weigand (54.) schossen die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) zum Erfolg. Die Südamerikanern hatte durch Maico Casella Schuth (11.) und Agustin Mazzilli (48.) zweimal ausgeglichen. Auch beim Duell vor drei Jahren war das DHB-Team als Sieger vom Feld gegangen. Nun hat es wie in Tokio zwei Chancen auf eine Medaille - es soll aber die goldene werden.
Auf dem Weg zum fünften Olympiasieg nach 1972, 1992, 2008 und 2012 erhält das DHB-Team zunächst die Chance zu einer Revanche: Gegen den Weltranglistenfünften Indien war bei den Sommerspielen vor drei Jahren das Duell um Bronze verloren und war das erste Mal seit Sydney im Jahr 2000 ohne Olympia-Medaille geblieben. Im zweiten Halbfinale trifft Spanien, das sich zuvor gegen Tokio-Olympiasieger Belgien durchgesetzt hatte, auf Europameister Niederlande.
Gegen Argentinien hatte Trainer Henning zuvor von seiner Mannschaft gefordert, „dass wir das Spiel in die Hand nehmen“. Deutschland war um Spielkontrolle bemüht, doch Argentinien verteidigte kompakt. Hinrichs aber fand trotzdem die Lücke. Die Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten, Casella Schuth traf nach einer Strafecke. Die Argentinier agierten bissig in den Zweikämpfen, Henning hatte im Vorfeld vor dem „giftigen Team“ gewarnt.
Deutscher Hockey-Krimi mit Happy End
„Voll bei der Sache bleiben! Kopf einschalten!“, rief der Trainer seinen Spielern in der ersten Viertelpause zu, doch Deutschland tat sich weiter schwer. Gefährliche Torchancen ergaben sich jedoch auf beiden Seiten kaum. Peillat war schließlich nach einer Strafecke erfolgreich, ballte die Faust und bejubelte den Treffer gegen seine alte Heimat euphorisch. Seit 2022 spielt der Olympiasieger von Rio nach einem Zerwürfnis mir dem argentinischen Verband für die deutsche Mannschaft.
Doch Argentinien ließ nicht nach, entschärfte Torhüter Jean-Paul Danneberg einen Versuch von Bautista Capurro Zubeldia (40.). Nach der Pause machte Deutschland weiter Druck. Doch auch die Südamerikaner kamen noch zu einigen Chancen, Danneberg und vor allem Abwehrspieler Tom Grambusch sicherten zunächst die Führung ab. Doch Mazzilli brachte Argentinien wieder ins Spiel.
Dann kam der große Auftritt von Weigand, er traf auf Vorlage von Niklas Wellen. Argentinien nahm drei Minuten vor Schluss den Torhüter vom Feld - es wurde noch einmal hektisch, aber die Deutschen behielten die Nerven.
Mit vier Siegen und einer Niederlage auf dem Konto hatte sich das DHB-Team in der Gruppe A vor den Niederländern den Gruppensieg gesichert.
„Die haben hier sehr viele gute Spiele hingelegt, eine unglaublich gute Defensive, das ist auch ein giftiges Team. Es ist eine große Herausforderung, die da auf uns wartet“, sagte Bundestrainer Andre Henning über das argentinische Team, den Olympiasieger von 2016.
Olympia 2024: Hockey heute LIVE im TV und Stream
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Olympia 2024: Sieg über Großbritannien
Die deutschen Männer hatten sich zum Abschluss der Vorrunde im Pariser Stade Olympique Yves-du-Manoir gegen Großbritannien mit 2:1 durchgesetzt und sich somit den Gruppensieg gesichert.
Christopher Rühr (19./25., Siebenmeter) erzielte die Treffer für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB), die sich damit für die Pleite gegen die Briten im EM-Halbfinale 2023 revanchierte (4:5 n.P.). Gareth Furlong (49.) war für Großbritannien erfolgreich.
Olympia 2024: Deutschland peilt fünfte Goldmedaille an
Deutschland peilt in Paris die fünfte Goldmedaille nach 1972, 1992, 2008 und 2012 an. Bei den vergangenen Sommerspielen 2021 in Tokio hatte sich das DHB-Team mit dem vierten Platz zufriedengeben müssen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)