Superstar und Unglücksrabe Dika Mem war nach dem dramatischen Viertelfinal-Aus von Frankreichs Handballer untröstlich. „Es ist furchtbar“, sagte der Rückraum-Shooter des FC Barcelona nach der Partie gegenüber Eurosport: „Ich fühle mich ... Ich habe das Gefühl, die Mannschaft im Stich gelassen zu haben.“
Fataler Fehler: Mem reagiert
Nur wenige Sekunden vor dem Ende hatte sich Mem bei eigenem Ballbesitz und knapper Führung einen fatalen Fehlpass erlaubt. Sein Zuspiel fing Deutschlands Julian Köster ab, der den Ball Renars Uscins weiterleiten konnte. Mit der Schlusssirene warf dieser das Spielgerät ins Tor und erzielte den Ausgleich - ehe die DHB-Auswahl in der Verlängerung gewann und ins Olympia-Halbfinale einzog.
Mem: „Ich bin enttäuscht von diesem Pass“
Hätte der 26-Jährige den Ball noch zwei weitere Sekunden gehalten oder irgendwo unter die Hallendecke gefeuert, wären die Franzosen statt Deutschland als Sieger von der Platte gegangen. „Ich bin enttäuscht von diesem Pass, es tut mir leid“, meinte Mem, der im Anschluss fassungslos über seine eigene Entscheidung war, in die Leere starrte und von seinen Teamkollegen aufgemuntert werden musste.
„Sie sagten mir, ich solle motiviert und konzentriert bleiben. Es waren noch zwei Mal fünf Minuten übrig. Ich bin auf dem Feld geblieben, aber es war schwer. Und jetzt ist es noch härter, weil es in die andere Richtung ging“, betonte Mem. Zuvor war er noch einer der besten Spieler der Partie, lenkte sein Team mit insgesamt zehn Treffern fast im Alleingang auf die richtige Bahn.
Noch schmerzhafter war sein Missgeschick dadurch, dass Mem während einer Auszeit unmittelbar vor dem schlimmen Patzer den letzten Pass einforderte. „Hört mir zu“, erklärte er und fuhr Teamkollege Hugo Descat ins Wort. „Du läufst auf den Flügel und der Typ kommt mit dir. Und du gehst aus dem Weg.“