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Olympia: Ein alter Freund und jetziger Rivale Thomas Bachs schielt nun auf dessen Thron

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Olympia: Ein alter Freund und jetziger Rivale Thomas Bachs schielt nun auf dessen Thron

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Rivale Bachs schielt auf den Thron

Der ehemalige Leichtathletik-Star und jetzige Weltverbands-Boss Lord Sebastian Coe deutet Ambitionen auf die frei werdende IOC-Präsidentschaft an. Der Brite profilierte sich in den vergangenen Jahren als Gegenentwurf zum früheren Freund Thomas Bach.
Sebastian Coe (r.) kann sich vorstellen, Thomas Bachs Nachfolger zu werden
Sebastian Coe (r.) kann sich vorstellen, Thomas Bachs Nachfolger zu werden
© IMAGO/Xinhua
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Der ehemalige Leichtathletik-Star und jetzige Weltverbands-Boss Lord Sebastian Coe deutet Ambitionen auf die frei werdende IOC-Präsidentschaft an. Der Brite profilierte sich in den vergangenen Jahren als Gegenentwurf zum früheren Freund Thomas Bach.

Thomas Bach hat seinen letzten großen olympischen Moment zelebrierte - kommt es nun bald zu einer spannenden Neuausrichtung des IOC? Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics, hat erstmals Ambitionen geäußert, beim IOC die Nachfolge Bachs anzutreten.

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„Ich habe immer klargestellt, dass ich, wenn sich die Gelegenheit ergibt, natürlich ernsthaft darüber nachdenken werde“, sagte der zweimalige 1500-Meter-Olympiasieger am Sonntag vor der Abschlussfeier in Paris: „Die Gelegenheit hat sich nun ergeben. Natürlich werde ich das in Betracht ziehen.“

Bach, der seit 2013 dem Internationalen Olympischen Komitee vorsteht, sagte am Samstag bei der Session der Ringe-Organisation, er strebe keine dritte Amtszeit an - was ohnehin nur nach einer Änderung der IOC-Verfassung möglich wäre. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin soll im März 2025 gewählt werden.

Coe profilierte sich als Chef von London 2012

„Ich bin den größten Teil meines Lebens in die olympische Bewegung involviert gewesen“, sagte Coe, der IOC-Mitglied ist und sich als Cheforganisator der Sommerspiele 2012 in London profilierte. Er habe „jetzt den besten Job der Welt, als Präsident der olympischen Sportart Nummer eins. Das sind Erfahrungen, die, wenn man sie mit anderen Aspekten meines Lebens zusammenbringt, meiner Meinung nach für die Rolle von Vorteil wären“, erklärte der 67-jährige Brite weiter.

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Lord Coe - dessen zweiter Olympia-Triumph in L.A. sich just am Sonntag zum 40. Mal jährte - präsentierte sich zuletzt immer wieder als Gegenentwurf zum drei Jahre älteren Bach.

Einst waren der frühere Läufer und der frühere Fechter Freunde, zogen einander mit den Spitznamen „Shakespeare“ und „Professor“ auf. Auch bei der Abschlussfeier am Sonntag begegneten sie sich lächelnd, was die Konflikte der vergangenen Jahre nicht überdecken konnte: Coe ist in Opposition zu dem Würzburger getreten, der sich nach seinem Olympiasieg mit der Florettmannschaft 1976 zum großen Strippenzieher des Weltsports entwickelte.

Coe präsentierte sich zuletzt als Anti-Bach

Coe beging im vergangenen April einen olympischen Tabubruch: Jeder Leichtathletik-Olympiasieger in Paris erhält von World Athletics Geld für Gold, satte 50.000 Euro. Das IOC informierte World Athletics erst kurz vor Bekanntgabe der aufsehenerregenden Nachricht, auch seine Amtskollegen in anderen Weltverbänden überrumpelte Coe und erntete von diesen viele kritische Reaktionen.

World Athletics ging zudem anders als das IOC schon rigide gegen Sportler aus Russland vor, als es nur um den Umgang mit schweren Dopingvergehen ging und der Angriffskrieg gegen die Ukraine noch fern war.

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Bach setzte sich immer wieder dem Vorwurf zu großer Nähe zu Russlands autoritärem Herrscher Wladimir Putin aus, der bei Bachs erster Wahl 2013 einer der ersten Gratulanten war - und Bach bei seiner Kampagne „geholfen“ hat, wie der stellvertretende Ministerpräsident Dimitri Tschernyschenko erst im vergangenen Dezember offen ausplauderte.

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Zum Menetekel für Bach wurde vor allem der herzliche Umgang zwischen Bach und Putin bei den Winterspielen in Sotschi 2014 - an deren letzten Tag Putin die Annexion der Krim befahl und damit den ersten Schritt in Richtung Ukrainekrieg unternahm. Erst infolgedessen kam es zum Bruch zwischen Bach und dem IOC-Boss, dessen Kurs dem Kreml zuletzt nicht mehr russlandfreundlich genug war.

Vertraute Bachs als Gegenkandidatin?

Ob Coe Chancen hat, beim IOC die Chefrolle zu bekommen, ist ungewiss: So umstritten Bach in der Öffentlichkeit war, so sicher saß er durch sein über viele Jahre aufgebautes Netzwerk in der Funktionärswelt im Sattel. Ob diese nun auf einen „Anti-Bach“ schwenken wird: fraglich.

Beobachter halten für wahrscheinlicher, dass eine Vertrauensperson Bachs zum Zug kommen wurde - etwa die frühere Schwimm-Olympiasiegerin Kirsty Coventry aus Simbabwe, die auch schon der IOC-Exekutive und damit Bachs engstem Zirkel angehörte. Auch IOC-Vizepräsidentin Nicole Hoevertsz oder Prinz Faisal von Jordanien, Mitglied der Exekutive, werden gehandelt.

Bach selbst hat bei der Verkündung seines Abgangs die Größe der Herausforderung skizziert: Wer auch immer im kommenden Jahr auf den IOC-Präsidenten folge, müsse nicht nur die „Digitale Revolution“ meistern, sondern sich auch an eine „neu entstehende Weltordnung mit aufstrebenden politischen Mächten“ anpassen - der große Doping-Streit zwischen den USA und China während der Spiele in Paris war ein Vorgeschmack.

Sein Nachfolger müsse das Internationale Olympische Komitee „durch einen Tsunami steuern“, formulierte der scheidende Cheffunktionär. Widersprechen kann da niemand.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)