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Olympia-Drama gegen Deutschland: “Frankreich wird dir niemals verzeihen, Dika Mem”

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Olympia-Drama gegen Deutschland: “Frankreich wird dir niemals verzeihen, Dika Mem”

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Ein unfassbarer Blackout

Erst ballert Frankreichs Handball-Star Dika Mem seine Nation fast im Alleingang in Richtung Olympia-Halbfinale. Doch dann versagen dem Rückraum-Shooter im alles entscheidenden Moment völlig die Nerven.
Dika Mem schied mit Frankreich gegen Deutschland aus
Dika Mem schied mit Frankreich gegen Deutschland aus
© IMAGO/Orange Pictures
Erst ballert Frankreichs Handball-Star Dika Mem seine Nation fast im Alleingang in Richtung Olympia-Halbfinale. Doch dann versagen dem Rückraum-Shooter im alles entscheidenden Moment völlig die Nerven.

Dika Mem hatte alle deutschen Hoffnungen auf eine Medaille eigentlich schon ausgelöscht. Exakt 55 Sekunden vor Schluss, als er den Ball zum wiederholten Male aus neun Metern in die Maschen schweißte. Gegen seine unnachahmlichen Geschosse fand nicht mal der so herausragend aufgelegte David Späth ein Gegenmittel. Auch nicht in dieser vermeintlich alles entscheidenden Sequenz.

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Das vollbesetzte Stade Pierre-Mauroy bebte, rund frenetische 27.000 Zuschauer begleiteten das Spektakel vor Ort. Klar, brachte der Rückraum-Shooter seine Franzosen doch soeben mit seinem zehnten Treffer des Tages auf die Siegerstraße. Zwei Tore betrug der Vorsprung während der letzten Minute, das Halbfinale war zum Greifen nahe. Dass der späte Anschluss von Jannik Kohlbacher daran etwas ändern würde, hätten nur die größten Pessimisten für möglich gehalten.

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Bis ein Moment folgte, der Mem wohl lange in Erinnerung bleiben dürfte. Als „Les Experts“ sechs Sekunden vor dem Ende immer noch mit 29:28 vorne lagen, hätte der 26-Jährige den Ball nur festhalten oder Richtung Hallendecke feuern müssen - stattdessen warf er ihn aber genau in die Hände des vor ihm lauernden deutschen Abwehrspielers Julian Köster.

Ein Zuspiel sowie einen Wurf von Renars Uscins später flutschte dieser mit Ertönen der Sirene zum 29:29-Ausgleich durch die Beine von Torhüter Vincent Gerard. Es ging in die Verlängerung - die Deutschland tatsächlich gewann.

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Mem? „Einfach nicht cool genug“

Ein unfassbares Drama. Und ein unfassbarer Fehlpass. Ausgerechnet von Mem, dem absoluten Superstar des Teams. Von jenem Mann, der die DHB-Auswahl zuvor fast im Alleingang aus dem Turnier manövrierte. „Er wirft den Ball nach vorne. Fehlpass! Das ist nicht mögliiiiiiiiich“, brüllten die französischen Eurosport-Kommentatoren völlig fassungslos in ihre Mikrofone: „Oh, oh, oh. Der Ausgleich in der letzten Sekunde!“

Was Mem da fabriziert hatte, wurde ihm offenbar auch sofort bewusst. In der kurzen Pause vor Beginn der Verlängerung stand der Torjäger des FC Barcelona konsterniert neben seinen Kollegen und schaute dabei ins Leere. Fortan klappte bei ihm plötzlich gar nichts mehr. Zwei Abschlüsse, zwei Fehlwürfe - kein Tor. Innerhalb weniger Augenblicke avancierte er vom potenziellen Held zur tragischen Figur.

„Ich befürworte Dika Mem schon seit geraumer Zeit als den besten Spieler der Welt. Er ist insgesamt herausragend. Ein absoluter Allrounder. Ein Phänomen“, schrieb Handball-Insider Rasmus Boysen auf X, vormals Twitter. „Aber in einigen der größten Spiele ist er einfach nicht cool genug.“ Kritik, die Boysen nicht alleine äußerte. Auch viele andere User waren geschockt. „Frankreich wird dir niemals verzeihen, Dika Mem“, meinte einer.

Frankreichs Handballer enttäuschen bei Olympia

Für die hoch gehandelten Franzosen - 2021 in Tokio Olympiasieger, 2023 Vize-Weltmeister und in diesem Jahr Europameister - endet so ein olympisches Heim-Turnier, das von Anfang an ein total verkorkstes war. Als Topfavorit neben Dänemark ins Rennen gegangen, hatten sie schon die ersten beiden Spiele gegen Dänemark und Norwegen verloren und bei einem Remis gegen Ägypten nur sehr mühsam eine weitere Pleite verhindert.

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Einzig der 24:20-Sieg am Sonntag gegen Ungarn verhinderte das blamable Vorrunden-Aus. Das deutsche Team trifft hingegen im Halbfinale erneut auf Spanien (Freitag, 16.30 Uhr), das sie in der Gruppenphase mit 33:31 überflügelten. „Jetzt haben wir das geschafft und wollen noch weiter kommen“, betonte Bundestrainer Alfred Gislason nach dem Krimi-Sieg gegen den Gastgeber.