Mit Tränen in den Augen sprach Satou Sabally nach dem Olympia-Aus im Viertelfinale Klartext - und kritisierte vor allem ihre eigene Leistung. „Ich weiß, dass ich wegen meiner Verletzung keine große Vorbereitung hatte. Aber ich hätte besser performen können. Mein Sport-Ego hat für meine Leistung kein Verständnis“, sagte Deutschlands Starspielerin nach dem 71:84 (33:45) gegen Gastgeber Frankreich.
„Mein Ego hat dafür kein Verständnis“
Reihenweise Fehlpässe und überflüssige Fouls hatte Sabally sich geleistet. „Sie macht ein schlechtes Spiel. Sorry, aber das geht nicht auf diesem Niveau“, wurde auch ARD-Kommentator Holger Sauer während des Spiels deutlich.
Ein Flitzer wenige Sekunden vor dem Spielende zögerte die Pleite noch ein bisschen heraus. Doch dann war das Aus in Paris besiegelt. Für Sabally, die wegen einer Schulterverletzung lange nicht trainieren konnte und erst kurz vor Olympia zum Team gestoßen war, geht es nun unmittelbar zurück in die USA, wo sie mit ihrem Team Dallas Wings im Einsatz sein wird.
Anders als beim Halbfinaleinzug der Männer oder dem Olympiasieg des 3x3-Teams brachte Edelfan Dirk Nowitzki, der erneut im Publikum saß, gegen die Olympia-Dritten von Tokio kein Glück. Auch Satou Saballys Schwester Nyara Sabally mit 20 Punkten und Alexis Peterson (15) als beste DBB-Werferinnen konnten das Viertelfinalaus nicht verhindern.
Nyara Sabally nach Gehirnerschütterung wieder dabei
Nyara Sabally war erstmals nach ihrer Gehirnerschütterung im ersten Gruppenspiel gegen Belgien zum Einsatz gekommen. Die 24-Jährige vom WNBA-Klub New York Liberty hatte zunächst Probleme, steigerte sich im Laufe der Partie aber deutlich.
Insgesamt darf die Olympia-Premiere als größter Erfolg des deutschen Frauen-Basketballs seit EM-Bronze 1997 gelten. Schließlich hatten viele Experten im Vorfeld mit einem deutschen Vorrundenaus gerechnet. In der brutal schweren Gruppe C waren Deutschlands Basketballerinnen nach Siegen gegen Europameister Belgien und Japan als Gruppenzweite ins Viertelfinale eingezogen, bei einer deutliche Pleite zum Abschluss der Vorrunde gegen die Topfavoritinnen aus den USA.
„Mit etwas Abstand“, sagte auch Satou Sabally, „können wir sicher stolz sein.“