Kein Gold im Sand: Nils Ehlers und Clemens Wickler haben den ganz großen Olympia-Coup verpasst, baggerten unterm Eiffelturm in Paris aber zu Silber.
Beach-Duo rechnet knallhart ab
Deutschlands bestes Beachvolleyball-Duo unterlag den Weltranglistenersten David Ahman und Jonatan Hellvig aus Schweden in einem einseitigen Finale mit 0:2 (10:21, 13:21), die erhoffte Wiederholung des 2012-Triumphs von Julius Brink und Jonas Reckermann gelang nicht.
„Es fühlt sich extrem sch**** an gerade“, sagte Ehlers bei Eurosport. „Wir spielen ein unfassbar geiles Turnier, wollen das belohnen mit einem geilen Spiel im Finale – egal wie es ausgeht – und schaffen es überhaupt nicht. Spielen unser schlechtestes Spiel der Saison. Schlagen alle Bälle ins Aus. Es fühlt sich so an, als ob wir den Sieg einfach weggeschenkt hätten. Ich kann mich gerade noch nicht freuen, kommt bestimmt in den nächsten Minuten. Aber, sich hier mit so einem Spiel aus dem Turnier zu verabschieden, wo wir über uns hinausgewachsen sind, vor den Zuschauern. Ja… Sorry.“
Auch Wickler war untröstlich: „Wenn man ehrlich ist: Natürlich haben sie das Spiel klar verdient gewonnen, gibt es gar nichts drüber zu reden. Aber wie Nils gesagt hat: Wir haben einfach keine Gegenwehr gezeigt. Es war das schlechteste Spiel der Saison. Ich will deren Leistung nicht schmälern, die sind das beste Team der Welt. Aber, heute gegen uns hätte jeder gewonnen leider.“
Vor der imposanten Kulisse von 12.860 Zuschauern erwischten Ehlers/Wickler ausgerechnet im Finale ihren schwächsten Turnierauftritt. Zwei Tage nach dem Halbfinal-Sieg gegen die norwegischen Tokio-Olympiasieger Anders Mol und Christian Sörum fehlte ihnen gegen das momentan weltbeste Team aber auch die Kraft. Das deutsche Duo produzierte zu viele Fehler, wirkte nervös und war von Beginn an chancenlos. Die Schweden verwandelten ihren zweiten Matchball schon nach 34 Minuten.
Der SPORT1-Ticker zum Nachlesen.
+++ 13:21: Schweden ist Olympiasieger! +++
Das war‘s! Schweden verdient sich die Goldmedaille mit einer tadellosen Leistung. Ehlers/Wickler kamen zu keinem Zeitpunkt an die Leistungen aus dem Halbfinale heran.
+++ 12:20: Matchbälle +++
Die Schweden machen so gut wie keinen Fehler. Es ist gleich zu Ende.
+++ 12:18: Ehlers macht‘s +++
Nochmal ein kleines Achtungszeichen von Ehlers.
+++ 11:17: Schweden vor Olympiasieg +++
Ein einseitiges Finale neigt sich leider dem schnellen Ende zu.
+++ 11:15: Endlich mal ein Punkt bei eigenem Aufschlag +++
Ehlers vollendet, nachdem die Schweden die Annahme zu nah ans Netz setzen. Aber anschließend machen Ahman/Hellvig die nächsten beiden Punkte.
+++ 9:12: Technische Auszeit +++
Wie immer nach 21 Punkten gibt es die technische Auszeit. Noch ist nichts verloren - aber dann müssten die beiden Deutschen endlich ihr gesamtes Potenzial abrufen.
+++ 8:12: Die nächsten Fehler +++
Wieder haut Wickler den Ball ins Netz. Anschließend verballert Ehlers einen Schmetterball.
+++ 6:9: Droht hier ein schnelles Ende? +++
Ehlers kommt überhaupt nicht ins Spiel. Seine Blocks sind bislang alle wirkungslos.
+++ 5:7: Deutschland bleibt zu fehlerhaft +++
Die deutschen Aufschläge kommen einfach nicht. Jetzt landet der Ball von Wickler direkt im Netz.
+++ 2:4: Schweden unerbittlich +++
Wieder Annahmeprobleme für die Deutschen. Schweden erneut in Führung.
+++ 10:21: Erster Satz futsch +++
Ein technischer Fehler von Ehlers besiegelt den ersten Satz. Das war leider ein Klassenunterschied bislang. Daumen drücken, dass es im 2. Satz besser wird.
+++ 10:18: Schweden klar überlegen +++
Keine Chance für das deutsche Duo in diesem ersten Satz. Dieser dürfte gleich entschieden sein.
+++ 8:15: Schweden jubelt +++
Wickler und Ehlers kommen bislang nicht an ihre Leistungen aus den letzten Spielen heran. Der erste Satz droht den Deutschen zu entgleiten.
+++ 7:13: Nächste Auszeit +++
Der deutsche Aufschlag landet knapp im Aus. Dann gibt‘s die nächste Auszeit.
+++ 7:11: Deutsche jubeln +++
Der bislang spektakulärste Punkt geht an das DVV-Duo.
+++ 5:10: Videobeweis +++
Hellvig war am Block nicht mit der Hand dran, deshalb bekommt Schweden den nächsten Punkt
+++ 5:9: Auszeit Deutschland +++
„Sche** drauf“, hört man Ehlers zu Wickler sagen.
+++ 4:7: Ehlers scheitert +++
Hellvigs Block sorgt für den nächsten Punkt der Schweden.
+++ 4:5: Deutsches Duo wieder dran +++
Langsam fuchsen sich Ehlers und Wickler in das Spiel rein.
+++ 1:3: Fehlstart für Deutschland +++
Erster Punkt für Ehlers/Wickler, die nervös beginnen.
+++ Los geht‘s +++
Das schwedische Duo hat den ersten Aufschlag - und macht auch den ersten Punkt.
+++ Hymnen werden gespielt +++
Es ist angerichtet. Nach den beiden Hymnen kann‘s endlich losgehen.
+++ Krönen sich Wickler/Ehlers zum Olympiasieger? +++
Gegen die Weltranglistenersten David Ahman/Jonatan Hellvig aus Schweden will das DVV-Duo jetzt auch noch den finalen Triumph. Ab 22.30 Uhr gilt es für die deutschen Beachvolleyball-Fans, die Daumen zu drücken!
+++ Tokio-Olympiasieger im Halbfinale bezwungen +++
Im ersten Halbfinale hatten die Beachvolleyballer Clemens Wickler und Nils Ehlers gegen die norwegischen Favoriten Anders Mol und Christian Sörum für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Gegen die Olympiasieger von Tokio siegte das Duo nach einer dramatischen Partie mit 2:1 (21:13, 17:21, 15:13) und feierte den ersten Sieg gegen die Norweger überhaupt.
+++ Brink/Reckermann 2012 Olympiasieger +++
Auf den Spuren des legendären Duos Julias Brink/Jonas Reckermann können Ehlers/Wickler am Samstagabend Geschichte schreiben.
Zwölf Jahre nach der Sternstunde von London winkt den beiden die Krönung im Sand von Paris. „Es ist ein Lebenstraum, der in Erfüllung geht“, sagt Wickler: „Es ist eine Riesenfreude, aus dem tiefsten Herzen.“
Eine Medaille bei Olympia zu holen, sei „immer das Ziel“ für das Team gewesen, das seit Ende 2021 zusammen spielt. „Einige haben vielleicht darüber geschmunzelt“, mutmaßte Ehlers. Nun, nach einigen fünften und vierten Plätzen, ist der „Fluch“ gebrochen, wie der 30-Jährige es ausdrückte. Erstmals seit dem Triumph von Brink/Reckermann 2012 in London wird wieder ein deutsches Männer-Duo auf dem Olympia-Podium stehen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)