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ARD-Experte Busemann: "Der hätte nicht so gut sein dürfen"

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ARD-Experte Busemann: "Der hätte nicht so gut sein dürfen"

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„Der hätte nicht so gut sein dürfen“

ARD-Experte Frank Busemann freut sich, dass Leo Neugebauer ihn nach 28 Jahren als letzten deutschen Zehnkampf-Medaillengewinner bei Olympia abgelöst hat - und analysiert, was zu Gold gefehlt hat.
Markus Rooth holte überraschend Zehnkampf-Gold vor Leo Neugebauer
Markus Rooth holte überraschend Zehnkampf-Gold vor Leo Neugebauer
© IMAGO/NTB
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ARD-Experte Frank Busemann freut sich, dass Leo Neugebauer ihn nach 28 Jahren als letzten deutschen Zehnkampf-Medaillengewinner bei Olympia abgelöst hat - und analysiert, was zu Gold gefehlt hat.

28 Jahre nach Atlanta 1996 hat wieder ein deutscher Zehnkämpfer eine Medaille bei Olympia geholt - und der damalige Silber-Held Frank Busemann ist froh, dass Leo Neugebauer den Bann gebrochen hat.

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„Es wird ja Zeit, dass jemand wieder eine Medaille nach Hause bringt - und Leo hat das echt gut gemacht“, freute sich Busemann am Sonntag in seiner jetzigen Funktion als ARD-Experte über Neugebauers zweiten Platz am Samstag. Später folgte noch eine persönliche Gratulation mit dem Hinweis: „1996 warst du noch gar nicht geboren - jetzt bist du doppelt so groß wie ich!“

Der 49-Jährige analysierte zuvor auch in seiner gewohnten launischen Art, was aus seiner Sicht am Ende zu der Goldmedaille fehlte, die sich am Ende der junge Norweger Markus Rooth sicherte - dessen Überlegenheit Neugebauer neidlos anerkannte.

„Der Rooth hätte nicht so gut sein dürfen“

Busemann machte im Gespräch mit ARD-Kollege Claus Lufen als Knackpunkt der gesamten Konkurrenz den Stabhochsprung aus, bei dem der Norweger Sander Skotheim und der Kanadier Damian Warner mit drei ungültigen Versuchen rausflogen.

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Neugebauer schaffte 5 Meter, dann aber drehte der spätere Gold-Gewinner Markus Rooth mit einem 5,30-Meter-Satz auf. Die Höhe ist auch Neugebauers Bestleistung, aber in Paris konnte er sie nicht abrufen.

Busemann betonte, dass die 5 Meter trotzdem stark und wichtig waren: „Das war ein Befreiungsschlag. Du gibst ihm einen Laternenpfahl, der schießt da drüber.“

Wie sich dann jedoch zeigte, hätte Neugebauer für Gold noch mehr liefern müssen: „Du hättest zehnmal an dein Optimum gehen müssen, aber mit hätte ist es so eine Sache im Sport. Der Rooth hätte gar nicht so gut sein dürfen.“

„Du denkst: Verdammt, wo kam das her?“

Was Rooth an diesem Abend so gut gemacht und zu gleich sieben persönlichen Bestleistungen getragen hätte? Busemanns Antwort: „Die Leichtigkeit der Jugend. Da machst du was, wo du abends im Bett liegst und denkst: Verdammt, wo kam das her? Aber du hast es gemacht. Und dann hauen die einen nach dem anderen raus. Wenn du so einen Lauf hast, kannst du die nicht mehr einfangen. Die Jungen haben eine gewisse Volatilität, aber wenn sie mal im Flow sind, ist es leider oben festgenagelt.“

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Neugebauer ist zwar nur zwei Jahre älter als Rooth, aus Busemanns Sicht war es für den Deutschen schon ein Problem, dass er mit seinen Fabelleistungen der jüngeren Vergangenheit schon eine gewisse Fallhöhe gehabt hätte: „Als schon gesetzter Zehnkämpfer hast du eine enge Range und Abweichungen eher nach unten als nach oben, das ist auch die Gefahr.“

Neugebauer selbst zog vor seinem siegreichen Konkurrenten den Hut: „Er hatte den Lauf seines Lebens. Das ist Olympia, da musst du performen und er hat performt.“

Busemann legte letztlich dann aber auch wert auf die Feststellung, dass Silber für Neugebauer keinesfalls eine Enttäuschung ist - wenn man die Größe der Herausforderung bedenkt: „Zwei Tage, 10 Disziplinen, 100 Gefahren - mit dieser Favoritenrolle umgehen ist nicht leicht. Er ist erstmals in diesem Druck gewesen - und man sieht hinterher ja auch, was von ihm abfällt.“