Auch ohne die verletzte Topspielerin Nina Mittelham haben die deutschen Tischtennis-Frauen dank Senkrechtstarterin Annett Kaufmann das Viertelfinale im Teamwettbewerb der Olympischen Spiele in Paris erreicht. Gegen die USA gewann die Auswahl von Bundestrainerin Tamara Boros vor allem durch die beiden Einzelsiege der erst 18 Jahre alten Kaufmann am Dienstag nach einer Zitterpartie 3:2.
Deutscher Teenie mit Olympia-Rettung!
"Ich freue mich wirklich, dass wir hier ohne Spielerin eins und zwei gewonnen haben. Wir brauchen einfach diesen Teamspirit", sagte Boros: "Das war unglaublich von Annett. Sie hat gezeigt, dass sie im Kopf wirklich sehr stark ist. Sie mag es aber auch, in einer solchen Atmosphäre zu spielen."
In der Runde der letzten acht geht es am Mittwoch (10.00 Uhr) gegen Indien um den dritten Halbfinaleinzug bei Sommerspielen in Serie. Eine Medaille gab es 2016 mit Silber.
Verletzungspech spült Kaufmann ins Team
Die EM-Zweite Mittelham war nach ihrer Bandscheibenverletzung aus dem Einzelwettbewerb, bei dem sie in der zweiten Runde ausgeschieden war, für die Teamkonkurrenz ausgefallen und durch Yuan Wan ersetzt worden. Zuvor war bereits die als Nummer eins eingeplante Ying Han wegen eines erneuten Achillessehnenrisses ausgefallen - erst durch ihr Pech war Kaufmann ins Team gerückt.
Yuan Wan und Xiano Shan, die vor acht Jahren in Rio schon dabei war, setzten sich gegen die USA im Doppel gegen Rachel Sung und Amy Wang souverän 3:0 (11:7, 11:8, 11:6) durch. Die deutsche Meisterin Kaufmann hatte mit Lily Zhang beim 3:0 (11:6, 11:6, 11:5) keinerlei Problemen. Doch dann wurde es eng.
Shan unterlag Wang 1:3 (9:11, 5:11, 11:7, 6:11), auch Wan kam mit Zhang nicht zurecht und verlor 1:3 (5:11, 11:9, 5:11, 6:11). Im entscheidenden Duell wurde dann Kaufmann gegen Sung zur Matchwinnerin und siegte erstaunlich abgebrüht 3:1 (6:11, 11:4, 11:9, 11:8).