Für das deutsche Handball-Nationalteam ist das große Spiel um die Goldmedaille in einem wahren Debakel geendet. Gegner Dänemark um Welthandballer Mathias Gidsel war mehr als eine Nummer zu groß und setzte sich am Ende deutlich mit 39:26 (21:12) durch - nie zuvor gab es in einem Olympia-Finale einen so klaren Sieg.
Ex-Profi rechnet mit DHB-Stars ab
Eine bittere Final-Schlappe. Und weil die Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason über die gesamte Spieldauer komplett überfordert war, fand die norwegische Handball-Ikone Ole Gustav Gjekstad dafür klare Worte.
„Es ist ein bisschen langweilig, dass sie im Finale so unbeholfen aussehen. Jetzt sehen sie aus wie eine Juniorenmannschaft mit Fehlpässen und vielen seltsamen Dingen“, sagte der heutige TV-Experte beim Streaming-Sender Max rund 15 Minuten vor Schluss.
„Eine Machtdemonstration der Dänen“, resümierte Gjekstad schließlich in den finalen Minuten der Partie. Tatsächlich durfte das Star-Ensemble aus Skandinavien immer wieder unbedrängt und ohne echte Gegenwehr durch Deutschlands Defensive spazieren.
Olympia: DHB-Stars schwer enttäuscht
Entsprechend lange Gesichter gab es bei der DHB-Auswahl hinterher, die an die sensationellen Leistungen der Spiele gegen Frankreich oder Spanien nie anknüpfen konnte.
„Die Enttäuschung ist riesengroß über unseren Auftritt. Wir haben sie zu einfach gelassen und von Anfang an sehr, sehr viele Fehler gemacht“, meinte Kapitän Johannes Golla im ZDF. Spielmacher Juri Knorr fügte zerknirscht hinzu: „Wir dürfen uns so nicht präsentieren, da haben wir auch keine Goldmedaille verdient. Das ist klar.“
Und dennoch: Olympia-Silber ist ein Erfolg und die erste Medaille seit Bronze 2016 in Rio.