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Olympia 2024: "Wäre Wahnsinn" - Leichtathletik-Neuerung sorgt für Kopfschütteln

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Olympia 2024: "Wäre Wahnsinn" - Leichtathletik-Neuerung sorgt für Kopfschütteln

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Umstrittenste Neuerung der Spiele?

Bei den Spielen in Paris finden in einigen Leichtathletikdisziplinen erstmals Hoffnungsläufe statt. Bei SPORT1 gaben Heike Drechsler und Robert Farken ihre Einschätzungen dazu ab. Ein Österreicher befürchtet skurrile Szenen in den Vorläufen.
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Johannes Fischer
Johannes Fischer
Bei den Spielen in Paris finden in einigen Leichtathletikdisziplinen erstmals Hoffnungsläufe statt. Bei SPORT1 gaben Heike Drechsler und Robert Farken ihre Einschätzungen dazu ab. Ein Österreicher befürchtet skurrile Szenen in den Vorläufen.

Bislang kennt man Hoffnungsläufe nur aus dem Rudern, dem Kanurennsport, vom Segeln oder Bahnrad. Bei den Spielen in Paris bieten sich nun aber auch in einigen Disziplinen der Leichtathletik den Athleten eine zweite Chance.

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Über 200 Meter, 400 Meter, 800 Meter, 1500 Meter sowie auf beiden Hürdenstrecken werden in Paris Hoffnungsläufe für diejenigen angesetzt, die im Vorlauf scheitern.

Allerdings stößt das zusätzliche Rennen längst nicht bei jedem auf Begeisterung - vor allem ab 400 Meter aufwärts.

Drechsler: „Es ist dann auch kein Hoffnungslauf mehr“

„Ich finde, auf den kürzeren Distanzen, wie den 100 Meter Hürden der Frauen oder den 110 Meter Hürden der Männer, kann man von einem Hoffnungslauf sprechen - wenn man zum Beispiel die Hürden touchiert“, sagt die deutsche Leichtathletik-Ikone Heike Drechsler bei SPORT1.

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Dann könnte man den technischen Fehler in einem Hoffnungslauf korrigieren und wäre auch im Halbfinale gegenüber den ausgeruhteren Rivalen nicht chancenlos. Das gelte „vielleicht auch noch“ für die 200-Meter-Strecke.

„Bei den längeren Strecken finde ich es dagegen nicht okay“, sagt die zweimalige Weitsprung-Olympiasiegerin. „Falls man es in die nächste Runde schafft, hat man immer ein Lauf mehr in den Beinen.“ Das wäre etwa bei den 400 Metern, in denen die Athleten eine hohe Laktatausschüttung tolerieren müssen, eine nicht mehr wettzumachende Zusatzbelastung.

Für Drechsler ist klar, dass ein Athlet mit einem zusätzlichen Rennen über die längeren Distanzen keine Chance im Halbfinale hätte: „Es ist dann auch kein Hoffnungslauf mehr.“

Pallitsch: „Wie soll das funktionieren?“

Eine ähnliche Meinung vertritt der österreichische Mittelstreckenathlet Raphael Pallitsch.

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„Das kann fast nur schiefgehen“, zitiert die Kronen-Zeitung den 1500-Meter-Läufer. „Wie soll das funktionieren? Meine Prognose ist, dass niemand der aus den Hoffnungsläufen ins Halbfinale kommt, dann das Finale erreicht. Da ist man ausgebrannt, ist man leer. Ich würde davon abraten, das so durchzuziehen.“

Laut Pallitsch könnten durch den Hoffnungslauf bizarre Szenen in den Vorläufen abspielen. „Es könnte sein, dass ich im Vorlauf nach fünfhundert Metern sehe, dass ich den Anschluss nicht habe, und dann halt den Motor abstelle. Es gäbe keinen Grund für mich beispielsweise und provokant gesagt, mich da zu bemühen, wenn ich ohnehin automatisch eine zweite Chance habe. Für das Publikum wären solche Rennen ein Wahnsinn.“

Mit solch einem Szenario will sich Pallitschs deutscher Konkurrenz Robert Farken erst gar nicht befassen. „Es ist, wie es ist“, sagt er bei SPORT1. „Mein Job ist, dass ich die Lucky-Loser-Chance nicht in Anspruch nehmen muss.“

Immerhin ein Läufer freut sich auf die Neuerung: Marius Probst. Der zweite deutsche Starter über die 1500 Meter wird dadurch mindestens zwei Mal in den Genuss eines olympischen Rennens kommen.

„Ich finde es tatsächlich super, da jeder Athlet auf jeden Fall zwei Mal laufen darf“, sagt er bei SPORT1. „Aber die Hoffnungsläufe sind super schwierig.“