Lange gewackelt, aber am Ende doch im Finale der Olympischen Spiele! Das von Superstars gespickte US-Basketball Team schlägt die serbische Nationalmannschaft mit 95:91 (43:54), muss dabei aber lange zittern.
Curry „fast schon göttlich“
Die Serben rund um NBA-Superstar Nikola Jokic bestimmten lange das Geschehen, führten zwischenzeitlich sogar schon mit 15 Punkten. Vor dem Schlussviertel lagen die USA beim Stand von 63:76 fast schon aussichtslos zurück. Alles deutete darauf hin, dass die große Sensation möglich sein könnte.
Doch dann drehten die US-Boys angeführt von einem überragenden Stephen Curry, der mit 36 Punkten Top-Scorer war, doch noch auf. Erst 2:24 Minuten vor dem Ende brachte Curry die USA erstmals in Führung. Curry verpasste nur um einen einzigen Punkt die Bestmarke eines US-Spielers bei Olympia. Carmelo Anthony erzielte bei den Olympischen Spielen 2012 37 Punkte beim Kantersieg gegen Nigeria. Im Finale wartet am Samstag Frankreich.
„Das war eine fast schon göttliche Performance. Gott war heute definitiv bei ihm. So gut wie heute habe ich ihn selten gesehen. Das war eines seiner besten Spiele aller Zeiten“, zeigte sich Kevin Durant nach dem Spiel begeistert von der Leistung seines Teamkollegen. Curry spielte sich durch das überragende Spiel auch aus seinem kleinen Formtief heraus. Der Scharfschütze der Golden State Warriors hatte zuvor in allen vier Spielen zusammen nur 29 Punkte erzielt.
Olympische Spiele 2024: „Weiß nicht wie viele Möglichkeiten ich noch bekomme“
Eine überragende Leistung zeigte auch LeBron James, der mit 16 Punkten, 12 Rebounds und 10 Assists ein Triple-Double auflegte. Es war überhaupt erst das vierte Triple-Double in der Geschichte der Olympischen Spiele. „Das war ein großer Sieg für uns. Wir wussten, dass es ein hartes Spiel wird, mit Abstand das schwerste Spiel im bisherigen Turnier. Aber wir haben es gemeistert mit einer überragenden Teamleistung. Jeder hat seinen Beitrag geleistet“, freute sich James nach dem Sieg.
Der „King“ zeigte sich nach dem Comeback-Sieg zudem äußerst emotional, wurde fast schon melancholisch. „Ich bin mittlerweile 39 Jahre alt, es ist meine 22. Saison. Ich weiß nicht wie viele solcher Möglichkeiten ich noch bekommen werden und wie viele Momente ich noch erleben werde, in denen es so richtig um etwas geht. Für etwas Großes zu kämpfen und in wichtigen Spielen zu spielen ist das Größte. Und das war ein großes Spiel“, bilanzierte James.
In einem hochklassigen Halbfinale in der Bercy Arena in Paris bereitete die Mannschaft des früheren Bundestrainers Svetislav Pesic dem Topfavoriten große Probleme und lag vor dem Schlussdrittel sogar mit 13 Punkten in Führung. Danach drehten die US-Stars allerdings noch einmal auf und kämpften sich ins Endspiel.
Der 16-malige Olympiasieger greift im Finale nach der fünften Goldmedaille in Folge. Zuletzt hatte das US-Team bei den Sommerspielen 2004 nicht den ersten Platz belegt, in Athen gab es Bronze. James war damals ebenso wie bei den Olympiasiegen 2008 in Peking und vier Jahre später in London dabei.
Die Serben treffen nun im Spiel um Platz drei ebenfalls am Samstag auf Deutschland. Das neue „Dream Team“ gewann gegen Serbien nach dem Sieg im Auftaktspiel (110:84) bereits zum zweiten Mal bei diesen Sommerspielen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)