US-Nationaltrainer Steve Kerr hat vor der K.o.-Phase bei den Olympischen Spielen in den höchsten Tönen von der deutschen Basketball-Nationalmannschaft geschwärmt und das Team von Trainer Gordon Herbert mit legendären Mannschaften verglichen.

„Ich glaube, das ist das goldene Zeitalter für Deutschland. Ihre Spieler sind zum perfekten Zeitpunkt zusammengekommen und sie haben einen sehr ausgeglichenen Kader“, sagte Kerr bei einem Medientermin auf SPORT1-Nachfrage.

Lob für Schröder und Wagner-Brüder

Ähnliches habe es in der Vergangenheit bereits bei anderen internationalen Teams gegeben: „Argentinien hatte das von 2004 bis 2008, als sie die Gruppe um Manu Ginobili hatten, die Jahr für Jahr zusammengespielt haben. Spanien hatte es vor einigen Jahren mit den Gasol-Brüdern.“

Die Argentinier um den langjährigen NBA-Profi Ginobili hatten 2004 sensationell Olympia-Gold geholt und auf dem Weg zum Titel unter anderem im Halbfinale die US-Amerikaner ausgeschaltet, 2008 gewannen sie Olympia-Bronze.

Ein ähnliches Kunststück gelang den Spaniern mit dem WM-Titel 2006, nachdem das US-Team um LeBron James, Dwyane Wade und Carmelo Anthony im Halbfinale an Griechenland gescheitert war, zudem gewannen die Iberer zwischen 2008 und 2016 zweimal Silber und einmal Bronze bei den Olympischen Spielen.

Für die Spieler des aktuellen deutschen Kaders hatte Kerr, der auch das NBA-Team der Golden State Warriors trainiert, jede Menge Lob übrig. „Dennis Schröder kontrolliert das Spiel, die Wagner-Brüder bringen so viel Energie und Dynamik mit. Sie haben Voigtmann mit seinem Dreier für das Pick-and-Pop, der das Feld weit machen kann, und Obst fliegt um die Blocks herum“, analysierte der 58-Jährige, der als Spieler und Trainer insgesamt neun Mal NBA-Champion wurde: „Sie haben ein exzellentes Team und Gordie (Gordon Herbert, Anm. d. Red.) macht einen super Job, sie richtig zusammenzusetzen.“

Kerr: Deutschland wird „von uns nicht unterschätzt“

Darauf angesprochen, dass vor dem Turnier trotz des deutschen WM-Titels im vergangenen Jahr insbesondere in der US-Berichterstattung andere Mannschaften wie Serbien oder Kanada als härteste Rivalen für die USA im Kampf um Olympia-Gold gehandelt wurden, betonte Kerr: „In unseren Köpfen wird Deutschland auf jeden Fall nicht unterschätzt, so viel kann ich Ihnen sagen. Sie haben uns letztes Jahr im Halbfinale geschlagen, waren die beste Mannschaft und haben ihr gesamtes Team zusammengehalten. Sie sind der aktuelle Weltmeister und werden von uns definitiv nicht unterschätzt.“