Kann er übers Wasser laufen? Hat er sogar einen unfairen Vorteil? Es sind derlei Fragen über Julius Christ, die viele Olympia-Fans dieser Tage amüsieren. Der deutsche Ruderer war am Donnerstag plötzlich in den Achter gerückt, internationale Bekanntheit erlangte er aber nicht aufgrund des starken Halbfinals mit dem deutschen Flaggschiff - sondern vor allem aufgrund seines Namens.
Deutscher Ruderer weltweit gefeiert
„J. Christ“ prangt auf der Bauchbinde in den TV-Bildern bei der Vorstellung des Ruderers vor dem Start seiner Rennen.
International rieben sich die Zuschauer daraufhin die Augen: Jesus Christ? Dieser Mann habe einen unfairen Vorteil auf dem Wasser, schrieb ein australischer Comedian in den sozialen Medien. Andere scherzten, dass Christ das Boot doch gar nicht brauche.
Der Ausschnitt aus dem Vorlauf des 25-Jährigen im Zweier ohne Steuermann ging viral - und blieb auch Christ nicht verborgen.
„Das kriegt man natürlich mit und von allen möglichen Freunden geschickt. Ich fand es auch witzig, würde damit aber auch nicht weiter für mich werben“, sagte der Olympia-Debütant - und fügte lachend hinzu: „Weil ein bisschen unangenehm ist es ja auch.“
Christ Teil des besten Achter-Rennens seit Jahren
Aber nicht nur deshalb richteten sich die Blicke am Donnerstag auf Christ. Weil Achter-Schlagmann Mattes Schönherr kurzfristig ausgefallen war, rückte er ins Boot.
„Um 7.30 Uhr hat mich mein Coach angerufen. Dann habe ich meine Sachen gepackt, bin zur Strecke, habe mich kurz vorbereitet und dann ging es direkt los“, erzählte Christ, der „ganz froh“ war, dass er am Vorabend bei der Silberfeier seiner Freundin Maren Völz aus dem Doppelvierer auf das eine oder andere Bier verzichtet hatte.
So war er prompt Teil des besten Achter-Rennens seit Jahren. „Das war eine Teamleistung und ich habe ein Achtel dazu beigetragen“, sagte Christ. Und das, obwohl er nicht einmal übers Wasser gelaufen war.