Kurioser und schmerzhafter Zwischenfall beim Halbfinale zwischen Marokko und Spanien (1:2) im Rahmen des olympischen Fußballturniers: Schiedsrichter Ilgiz Tantashev musste nach einem unglücklichen Zusammenprall mit dem Spanier Marc Pubill verletzt ausgewechselt werden.

Was war passiert? Bei einem Angriff der Marokkaner lieferten sich in Höhe der Mittellinie abseits des Balles Pubill und der Abde Ezzalzouli ein Laufduell. Dabei brachte der Marokkaner seinen Gegenspieler derart ins Straucheln, dass Pubill mit dem Kopf voraus in die Beine von Schiedsrichter Tantashev stürzte (12.).

Eisspray hilft nicht! Schiri muss verletzt raus

Während der Spieler nicht ernsthafter verletzt zu sein schien, humpelte Referee Tantashev. Betreuer der Marokkaner versuchten noch, mit Eisspray Abhilfe zu schaffen. Doch der Unparteiische signalisierte, dass es für ihn nicht mehr weiterging.

Für Tantashev übernahm der Vierte Offizielle Glenn Nyberg. Der Schwede hatte zum Auftakt beim Chaosspiel zwischen Marokko und Argentinien (2:1) mit einer überlangen Nachspielzeit von 15 Minuten und schließlich einem späten VAR-Check nach stundenlanger Spielunterbrechung für Schlagzeilen gesorgt.

Auch in der Champions League sorgte Nyberg in der abgelaufenen Saison für Aufsehen. Im Viertelfinal-Hinspiel beim FC Arsenal (2:2) verwehrte Nyberg den Bayern einen Handelfmeter als Verteidiger Gabriel den Ball im Sechzehner nach einem Abstoß seines Keepers David Raya in die Hand genommen hatte. Nyberg ließ stattdessen den Abstoß wiederholen.

Seine Entscheidung erklärte er später den Bayern-Spieler damit, dass es sich dabei um einen „Kids‘ Mistake“ (Deutsch: Kinderfehler) gehandelt habe.

Schiri Nyberg erneut im Fokus

Der Schiedsrichter-Wechsel im Halbfinale nahm schließlich fünf Minuten in Anspruch, ehe die Partie fortgesetzt werden konnte.

Und Schiri Nyberg stand nach einer guten halben Stunde wieder im Fokus. Pablo Barrios traf nach einer Ecke der Marokkaner bei einem versuchten Befreiungsschlag Gegenspieler Amir Richardson an der Wade (33.). Nyberg pfiff zunächst nicht, wurde dann aber zum VAR-Check gebeten und entschied auf Strafstoß. Den Elfer verwandelte Soufiane Rahimi (37.) zur marokkanischen Führung.