Nach dem großen Drama im Einer-Kajak sollte der Kajak-Cross-Wettkampf doch noch die ersehnte Medaille bringen. Allerdings endete auch diese Disziplin für Ricarda Funk mit bitteren Tränen im TV.
Bittere Tränen bei deutscher Hoffnung
Im Viertelfinale schied sie als Laufdritte aus und musste den großen Traum vom Happy End bei Olympia begraben. Ohnehin hatte die Olympiasiegerin von 2021 nach einem schwachen Start in dem Lauf zu kämpfen, dann wurde sie bei einem Aufwärtstor von ihrer spanischen Kontrahentin Maialen Chourraut mit dem Kajak im Gesicht erwischt und konnte keine Aufholjagd mehr starten.
„Der Start war enorm schwierig. Ich konnte meine Stärke nicht ausspielen: die Antrittsschnelligkeit und die Sprintfähigkeit“, erklärte Funk im ZDF-Interview und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Sie brach in Tränen aus und schluchzte.
Unter Tränen fuhr sie fort: „Ich habe mein Paddel weder links noch rechts ins Wasser bekommen. Wir waren alle auf einem Haufen. Das hat sich bis zum ersten Aufwärtstor auch so gezogen. Ich wurde richtig attackiert und habe auch selbst versucht zu attackieren. Ich habe es nicht geschafft, dran vorbeizuziehen und das waren meine Olympischen Spiele.“
Sie habe „wirklich dran geglaubt“, fügte die 32-Jährige fügte an. „Ich habe bis zum Schluss daran geglaubt, dass ich es schaffen kann. Ich habe mir vorgenommen, Lauf für Lauf zu denken.“
Funk bricht erneut in Tränen aus
Dann blickte sie auf die 15.000 Zuschauer am Wildwasserkanal und meinte: „Und irgendwie… schaut euch das doch mal an. Wie geil ist das?! Und leider gehe ich mit einem sehr enttäuschenden Ergebnis nach Hause.“
Anschließend ließ Funk tief in ihre Seele blicken: „Meine Familie ist extra heute früh noch einmal hergekommen, um mich nicht alleine zu lassen. Ich hätte ihnen so gerne noch weitere Läufe geschenkt. Die ganze Woche war extrem hart für mich muss ich sagen. Nach diesem niederschmetternden Ergebnis im Slalom sich noch einmal zu sammeln...“
Sie sei direkt wieder ins Cross-Boot gestiegen und habe gekämpft, erzählte Funk. „Ich habe an meiner Technik gefeilt. Das hat enorm viel Kraft und Überwindung gekostet. Ich habe jeden Tag mit ein paar Tränen gestartet und muss das Ganze erstmal sacken lassen.“
Dabei hatte sie immer noch Probleme, den elften Platz im Kajak-Einer nach der besten Zeit im Halbfinale als große Favoritin zu verkraften. „Der elfte Platz begleitet mich jeden Tag. Das entspricht nicht meinem Leistungsvermögen und das tut weh“, sagte sie unter Tränen.