Ist das bitter! Der deutsche Marathon-Rekordhalter Amanal Petros konnte das olympische Marathonrennen nicht beenden.
„Der Körper ist komplett zerstört“
Beim Sieg des Äthiopiers Tamirat Tola, der es auf der anspruchsvollen Strecke nach 2:06:26 Stunden ins Ziel schaffte, gab der 29-jährige Petros vorzeitig auf. „Ich bin bei 32 Kilometern ausgestiegen, weil es einfach nicht mehr ging“, zeigte sich der DLV-Läufer nach dem Rennen enttäuscht.
Grund dafür seien die Nachwirkungen einer Infektion gewesen, die er sich vor ein paar Wochen eingefangen hatte. Eigentlich wäre gar eine Platzierung unter den besten Fünf sein Ziel gewesen, verriet Petros nach dem Lauf. Er sei auch in einer „sehr, sehr guten Form“ gewesen, bis ihn die Infektion mit dem Corona-Virus ausbremste. Die Erkrankung habe ihn „komplett rausgeworfen.“
Olympia: DLV-Athlet bricht Rennen ab
Petros sei zwei Wochen vor dem Wettkampf in Paris extra nach Deutschland gekommen, um sich ärztlich untersuchen zu lassen. Auch, wenn der Zustand durch die Versorgung in Deutschland „sehr viel besser“ geworden sei, war Petros letztlich doch nicht so fit, „wie ich es mir vorgestellt hatte.“
Er habe sich ein anderes Ergebnis vorgestellt, doch als „Profiläufer muss ich das einfach akzeptieren und nach vorne schauen.“ Für ihn seien es nicht die letzten Olympischen Spiele gewesen.
Nach Corona-Infektion: „Körper ist komplett zerstört“
Bevor Petros die Weltspitze wieder angreifen kann, müsse der EM-Dritte von Rom wieder richtig gesund werden, denn: „Der Körper ist komplett zerstört.“ Als Nächstes würde eine Blutuntersuchung und eine Leistungsdiagnostik durchgeführt werden, verriet der 29-Jährige.
Er ist nicht der einzige deutsche Top-Athlet, der mit den Nachwirkungen einer Corona-Infektion zu kämpfen hat: Weitspringerin Malaika Mihambo infizierte sich ebenfalls kurz vor den Olympischen Spielen mit dem Virus.
Mihambo gewann in einem hochklassigen Wettbewerb zwar die Silbermedaille, litt im Anschluss jedoch unter Atemproblemen und musste mit einem Rollstuhl aus dem Stadion gebracht werden.
Ringer bei Olympia-Marathon Zwölfter
Silber ging auf der schwierigen Marathon-Strecke an den Belgier Bashir Abdi (2:06:47 h). Bronze gewann der Kenianer Benson Kipruto, der 13 Sekunden nach Abdi die Ziellinie überquerte, nachdem die Athleten mehr als 400 Höhenmeter absolvieren mussten.
Bester deutscher Marathonläufer war Richard Ringer, der mit einer Zeit von 2:09:18 Stunden auf dem zwölften Platz landete. Samuel Fitwi Sibhatu (2:09:50 Stunden) kam als 15. ins Ziel.