Einige niederländische Athleten bei den Olympischen Spielen in Paris haben anscheinend ihre Nerven nicht im Griff. Nach Duco Telgenkamp, der nach dem Hockeyfinale zwischen den Niederländern und Deutschland für einen Aufreger gesorgt hatte, setzte nun Jan-Willem van Schip das nächste unschöne Ausrufezeichen!
Kopfstoß-Eklat um Niederländer
Der niederländische Bahnradfahrer betätigte sich im Madison-Finale (Zweier-Mannschaftsfahren) als „Rambo“ und verpasste seinem britischen Gegner Oliver Wood einen Kopfstoß. Dieser war so heftig, dass der Brite zu Fall kam und unsanft auf dem Hallenboden landete. Wood befand sich in diesem Moment allerdings nicht im Rennen, sondern im Innenraum knapp neben der Strecke.
„Jan-Willem ist am Boden zerstört“
Er war also relativ langsam unterwegs, weil er selbst gerade nicht um Punkte radelte, sondern sein Teamkollege Mark Stewart (28). Van Schip rauschte von hinten mit hohem Tempo heran, Wood war ihm offenbar im Weg und so verpasste der Niederländer seinem Kontrahenten den Kopfstoß.
„Er hat mich so hart getroffen, ich habe mich wie ein Crashtest-Dummy gefühlt“, sagte Wood. Er musste sich zunächst wegen Verdachts auf eine Gehirnerschütterung untersuchen lassen, bevor er wieder aufs Rad steigen konnte. „Alles, was ich noch weiß, ist, dass ich von hinten vom größten Fahrer wirklich hart getroffen wurde. Ich weiß nicht, was ich getan habe, aber mein Knie tut wirklich weh und mein Hintern tut wirklich weh.“
Der Niederländer wurde nach seiner Attacke zusammen mit seinem unbeteiligten Teamkollegen Yoeri Havik nachträglich disqualifiziert und wurde zudem zu einer Geldstrafe von 1.000 Schweizer Franken verdonnert. Wood belegte am Ende des Finales mit seinem Partner Mark Stewart den neunten Platz.
Während sich van Schip anschließend nicht zu dem Vorfall äußern wollte, ergriff sein Teamkollege Havik das Wort. „Jan-Willem ist am Boden zerstört.“
Telgencamp sorgt nach Hockey-Finale für Eklat
Auch im Feldhockey-Finale der Männer fiel mit Duco Telgenkamp ein niederländischer Athlet unsportlich auf. Nach der 2:4-Finalniederlage der deutschen Mannschaft nach Penaltyschießen kam es zu unschönen Szenen und sogar zu einer großen Rudelbildung zwischen den Teams. Nachdem Telgenkamp den entscheidenden Penalty zum Sieg und damit zur Goldmedaille verwandelt hatte, entschied er sich nicht etwa dazu, mit seinen Teamkollegen zu jubeln, sondern verlor komplett die Nerven.
Der Niederländer stürmte auf Deutschlands Torhüter Jean-Paul Danneberg zu und legte sich den Zeigefinger auf die Lippen und versuchte ihn zu provozieren. Damit aber nicht genug: Im Anschluss wischte der Niederländer dem deutschen Torhüter auch noch mit der Hand über den Helm.
Niklas Wellen eilte seinem Torwart sofort zu Hilfe und löste damit eine große Rudelbildung aus. Vor allem zwischen Wellen und Telgenkamp kam es zum Gerangel.