Nach dem Eklat um den Niederländer Duco Telgenkamp, der sich im Anschluss des gewonnen olympischen Final-Krimis gegen Deutschland eine Unsportlichkeit leistete, die sogar zu einer Rudelbildung führte, hat sich nun der deutsche Bundestrainer André Henning zu der Szene geäußert.
Hockey-Coach äußert sich nach Eklat
Bei einer Medienrunde einen Tag nach der 2:4-Niederlage im Penaltyschießen, erzählte der Coach der Hockey-Herren auf SPORT1-Nachfrage, wie er die Aktion bewerte: „Ich kann mir vorstellen, dass Duco einfach in der Emotion ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen ist. Es liegt nicht in meiner Hand, das zu bewerten. Ich hab den Eindruck, die Niederländer haben das schon getan und haben da auch ihren Weg gefunden, das mit ihm zu besprechen.“
Hockey-Trainer: „Werde keine Sperre fordern“
Henning kritisierte zugleich die vielen negativen Reaktion in den sozialen Netzwerken: „Das ist ein junger Mensch. Ich habe schon gesehen, dass er auch mal wieder ganz schön durch die sozialen Medien gejagt wurde.“
„Das ist natürlich keine coole Aktion“, sagte der 40-Jährige über Telgenkamps Verhalten, relativierte die Szene aber auch etwas: „Es ist eine Sekunde gewesen, in der er vielleicht nicht so geschaltet hat, wie er das im Nachhinein machen würde. Für mich ist das damit auch abgehakt.“
Niederländer während Medaillenzeremonie ausgebuht
Angesprochen auf eine mögliche Sperre des Niederländers stellte der DHB-Coach klar: „. Also ich werde keine Sperre fordern, das schon mal ganz eindeutig nicht.“
Telgenkamp bekam nach seiner Unsportlichkeit nicht erst in den sozialen Medien die Wut der Hockey-Fans zu spüren, sondern bereits bei der Medaillenzeremonie. Während ihm die olympische Goldmedaille um den Hals gehangen wurde, buhten ihn die Zuschauer konsequent aus.
„Ich glaube das, was er jetzt gerade an öffentlicher Kritik abkriegt, ist schon schwer genug für ihn. Er ist bei der Siegerehrung, einem der vielleicht schönsten Momente den man seinem Leben bekommen kann, ausgebuht worden vom kompletten Stadion. Das hat mir schon auch für ihn mit wehgetan“, zeigte Henning Mitleid mit dem 22 Jahre alten Niederländer.
Trotz des bitteren Endes für die Honamas, bilanzierte der Deutsche ein „fantastisches Turnier, in dem wir unglaublich gute Spiele und eine tolle Entwicklung gemacht haben.“ Die Silbermedaille sei ein unglaubliches Privileg für die Mannschaft, auch wenn der „engste aller möglichen Ausgänge“ die Hockey-Herren „bis ans Ende unserer Tage“ beschäftigen wird.
Olympia: Hockey-Herren freuen sich über Silber
Henning erzählte, dass er noch in der Nacht mit vielen seiner Spieler gesprochen habe, die sich mit einigem Abstand zu der Partie über die Silbermedaille gefreut hätten.
In der Tat kann das Abschneiden der deutschen Hockeyspieler als Erfolg gewertet werden. Nachdem das DHB-Team es zehn Jahre lang in kein Endspiel eines großen Turniers schaffte, erreichte es nun zwei Mal in Folge ein Finale. Die Bilanz: eine Goldmedaille bei der WM 2023 und eine Silberne in Paris.