Gold verpasst, aber Silber gewonnen! Lea Sophie Friedrich hat am abschließenden Wettkampftag der Olympischen Spiele eine Goldmedaille knapp verpasst. Die 24-Jährige unterlag im Sprintfinale beim Bahnradsport der neuseeländischen Keirin-Weltmeisterin Ellesse Andrews und darf sich dennoch über Silber freuen. Bronze ging an die Britin Emma Finucane.
„Werde feiern bis zum Abwinken“
Friedrich verlor im Best-of-Three-Modus zwei direkte Duelle gegen ihre Kontrahentin und verpasste das erste deutsche Sprintgold seit Kristina Vogel in Rio de Janeiro 2016. Im finalen Durchgang blieb Friedrich 0.624 Sekunden hinter der Neuseeländerin zurück.
Vogel, die die Bahnrad-Konkurrenzen zuvor feierlich eröffnet hatte, fieberte als Kommentatorin am ZDF-Mikrofon mit und zog am Ende den Hut vor beiden Finalistinnen: „Fantastisches Rennen von Andrews, schade Lea, ein bisschen defensiv, du hättest es ihr schwieriger machen können - aber Silber ist fantastisch!“
Friedrich sah es später ebenso: „Die Farbe Silber gefällt mir mega-gut, ich bin einfach nur richtig stolz, mit noch einer Medaille nach Hause zu gehen. Ich gehe glücklich in den Urlaub. Mal sehen, was mein Körper noch hergibt, aber ich werde feiern bis zum Abwinken.“
Friedrich fährt mit zwei Medaillen nach Hause
Friedrich, die in der Qualifikation am Freitag einen Weltrekord (10,029 Sekunden) aufgestellt hatte, setzte sich am Sonntag im Halbfinale in drei Läufen gegen die Niederländerin Hetty van de Wouw durch.
Friedrich hatte gemeinsam mit Emma Hinze zum Auftakt der Bahnrad-Wettbewerbe Bronze im Teamsprint gewonnen. Nun darf sich die Bahnradsportlerin über eine weitere Medaille freuen.
Zweite Medaille für den BDR
Dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bescherte Friedrich die erlösende zweite Medaille in Paris. In den weiteren Teilbereichen Straße, Mountainbike und BMX war der Verband leer ausgegangen. Den deutschen Radfahrern drohte das schwächste Olympia-Abschneiden seit Melbourne 1956, als sie eine Bronzemedaille gewannen - damals mit deutlich weniger Disziplinen und ohne die Teilnahme von Frauen.
Friedrich hatte sich von einem frühen Rückschlag nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ihren ersten Halbfinallauf gegen die Niederländerin Hetty van de Wouw verlor sie, meldete sich danach aber mit zwei Siegen eindrucksvoll zurück und erreichte das Goldfinale. Friedrich waren Erleichterung und Freude anzumerken.
Im Finale wartete in Andrews eine große Hürde. Die 24-Jährige hatte im Viertelfinale Hinze souverän ausgeschaltet, im Halbfinale ließ sie der britischen Weltmeisterin Emma Finucane, die Bronze gewann, keine Chance.
Im ersten Lauf startete Friedrich auf der hinteren Position und belauerte ihre Rivalin. Die BDR-Sprinterin nutzte die Neigung des Holzovals und holte Schwung, das Überholmanöver schlug jedoch fehl. Im zweiten Finaldurchgang gehörte Friedrich die vordere Position. Die Deutsche warf den Blick über die rechte Schulter und musste sehen, wie ihre Gegnerin in der Schlussrunde vorbeischoss.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)