Dramatische Szenen im ersten Vorlauf über 100 Meter der Frauen am Auftakttag der Leichtathletik-Wettbewerbe bei Olympia in Paris! Lucia Moris aus dem Südsudan begann nach der Hälfte der Strecke plötzlich zu humpeln, griff sich an den hinteren Oberschenkel, schrie auf und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Bahn des Stade de France liegen.
Dramatische Szenen über 100m
Während ihre acht Kontrahentinnen ins Ziel liefen, konnte Moris nicht mehr selbständig aufstehen. Schön zu sehen: Nach dem Zieleinlauf eilte zunächst Silina Pia Abhay aus Laos zurück, um nach Moris zu sehen, weitere Läuferinnen folgten kurz darauf - ganz im Sinne des olympischen Miteinanders.
„Wir sind Athletinnen. Alle 100-Meter-Sprinterinnen wissen, wie es sich anfühlt, wenn man sich verletzt - und das ist ein großer Wettkampf“, sagte „Ersthelferin“ Abhay der Washington Post: „Es ist ein großer Traum, es hierher zu schaffen, und dann verletzt du dich. Jeder kennt dieses Gefühl.“
Olympia-Drama um Moris wiederholt sich
Besonders tragisch: Moris konnte das Stadion auch nach längerer Behandlung nicht aus eigenen Kräften verlassen, auf einer Trage festgeschnallt wurde die 23-Jährige schließlich aus dem Stadioninnenraum gebracht - bedacht mit aufmunterndem Applaus aus dem bereits zur frühen Stunde gut gefüllten weiten Rund.
Beinahe unglaublich: Schon 2021 bei Olympia in Tokio hatte es dramatische Szenen um Moris gegeben. Damals musste die Fahnenträgerin ihres Landes nach einem Vorlauf über 200 Meter mit einem Rollstuhl aus dem Stadion gefahren werden.
Zuvor hatte sie sich im Ziel zunächst noch hingesetzt, dann brach sie zusammen. Wie auch in Paris mussten die Sanitäter herbeieilen und andere Athletinnen erkundigten sich nach ihrem Befinden. Ihren Traum von Olympia hatte sie sich allerdings erfüllt.