Die deutschen Triathleten haben bei den Olympischen Spielen ihre Medaillenflaute spektakulär beendet und die sechste Goldmedaille in Paris für das Team D gewonnen. Tim Hellwig, Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Laura Lindemann siegten in der Mixed-Staffel und holten die erste deutsche Triathlon-Medaille seit 16 Jahren.
Gold-Sensation für Deutschland
In einem packenden Dreikampf setzte sich Schlussläuferin Lindemann vor Großbritannien und den USA durch und überquerte nach 1:25:39 Stunden die Ziellinie. Die Entscheidung um Silber wurde erst im Foto-Finish entschieden.
Auch nach der Siegerehrung konnten die deutschen Athleten und Athletinnen ihren Erfolg noch gar nicht richtig greifen. Bei Eurosport zeigte sich Tertsch sprachlos. „In einem Triathlon kann ja bis zum Ende immer alles passieren. Deswegen ist es unglaublich, dass es jetzt geklappt hat“, sagte Harvard-Studentin Tertsch. Hellwig brachte es dann auf den Punkt: „Es war ein unglaubliches Rennen, auch zum Zuschauen.“
Lindemann, die als Letzte die Staffel angetreten war, sprach im ZDF von einer Mischung aus Spaß und Druck: „Ich habe Druck gespürt, wollte es für uns nach Hause bringen. Aber es hat auch Spaß gemacht, weil ich wusste, dass es was Großes werden kann. Es war sehr hart, es ist unglaublich.“ Sie spüre „so viele Glücksgefühle auf einmal“. Weiter ergänzte sie: „Ein überragender Tag, uns geht es allen sehr, sehr gut.“
Triathlon-Staffel krönt sich nach WM-Titeln
Die deutsche Mixed-Staffel hatte in den vergangenen beiden Jahren jeweils den Weltmeistertitel geholt. In Paris war die Disziplin erst zum zweiten Mal Teil des Olympiaprogramms. Bei Olympia hatten zuvor lediglich Jan Frodeno mit seinem Triumph von Peking 2008 sowie Stephan Vuckovic mit Silber im Jahr 2000 Edelmetall für Deutschland gewonnen.
Startläufer Hellwig positionierte das Team auf seinen 300 Meter Schwimmen, sieben Kilometer Radfahren und 1,8 Kilometer Laufen hinter Großbritannien auf Rang zwei. Tertsch übernahm trotz Problemen mit der enormen Strömung in der Seine sogar die Führung, Lührs setzte sich gemeinsam mit Großbritannien weiter ab. Lindemann ließ dann im Schwimmen gegen Beth Potter abreißen, kam auf dem Rad nochmals heran und setzte sich im Zielsprint durch.
Olympia 2024: Die Seine forderte den Wettbewerb heraus
Die Mixed-Staffel konnte trotz der Diskussionen um die Wasserqualität in der Seine planmäßig stattfinden. Knapp zehn Stunden vor dem Start hatten die Organisatoren grünes Licht gegeben, obwohl sich zuvor nach den Einzelwettkämpfen eine belgische Triathletin krank gemeldet hatte. Die geplanten Trainingseinheiten am Samstag und Sonntag waren wegen überschrittener Grenzwerte abgesagt worden.
Auch das Einzelrennen der Männer war zuvor um einen Tag verschoben worden. Am Montag konnte auf die Notfall-Alternative Duathlon aus Laufen, Radfahren und nochmal Laufen verzichtet werden. Die Wettbewerbe der Triathleten sind die Ersten, die im Fluss von Paris stattfinden. Auch die Freiwasserschwimmer um Florian Wellbrock und Leonie Beck sollen ihre Wettkämpfe am 8. und 9. August in der Seine austragen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)