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Olympia 2024: Der nächste Stich ins Herz einer stolzen Sprint-Nation

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Eine große Olympia-Ära ist vorbei

In Paris endet Jamaikas große Olympia-Ära, der nächste Stich folgt prompt. Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus.
Shelly-Ann Fraser-Pryce musste ihren 100-m-Start absagen
Shelly-Ann Fraser-Pryce musste ihren 100-m-Start absagen
© IMAGO/Xinhua
hluhmann
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In Paris endet Jamaikas große Olympia-Ära, der nächste Stich folgt prompt. Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus.

Auf der Ziellinie schaute Kishane Thompson nach rechts, und da war er: Noah Lyles. Thompson war fast durchgehend vorne im denkwürdigen Final-Thriller über 100 Meter, nur nicht im Ziel. Wieder kein Gold für Jamaika, die Erben des übergroßen Usain Bolt erneut geschlagen – es war der nächste Stich ins Herz einer so stolzen Sprint-Nation.

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Noch schlimmer erging es den Jamaikanerinnen einen Tag zuvor. Der Startblock von Shelly-Ann Fraser-Pryce war leer geblieben, die dreimalige Olympiasiegerin fiel kurzfristig verletzt aus – eine Katastrophe. Vor drei Jahren bei Olympia in Tokio war das Podium mit der zweitplatzierten Fraser-Pryce, Olympiasiegerin Elaine Thompson-Herah und Shericka Jackson noch fest in jamaikanischer Hand, in Paris suchte man die grün-gelb-schwarzen Landesfarben vergebens. Zugleich endete Jamaikas Ära von vier Olympiasiegen in Folge.

Olympiasiegerin Alfred fühlt mit Fraser-Pryce

Olympiasiegerin Julien Alfred aus Saint Lucia zeigte vor allem Mitgefühl mit Fraser-Pryce. „Für sie tut es mir sehr leid, sie ist eine großartige Sportlerin, ich habe höchsten Respekt vor ihr“, sagte Alfred SPORT1. Die Leistungen der anderen Rivalinnen aus Jamaika wollte sie nicht kommentieren: „Ich konzentriere mich nur auf mich.“

Das macht sie gnadenlos. Vor ihrem Coup in Paris schaute sie sich als Motivation die besten Rennen von Bolt an – und stellte dessen Landsfrauen kurz darauf in den Schatten. Auch über 200 Meter droht den Jamaikanerinnen im Schatten von Alfred nur die Nebenrolle.

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In Jamaika, wo die Menschen an den TV-Geräten mit den Sprint-Idolen in Paris mitfiebern, ist die Stimmung gespalten. Es herrscht Ernüchterung, aber keine Angst, dass die großen Zeiten des karibischen Inselstaates auf lange Zeit der Vergangenheit angehören. „Ein Drama? Ein Fiasko? Klar, das kann man so sehen. Natürlich ist die Enttäuschung auch groß. Aber es findet derzeit ein Umbruch statt. Und hinzu kommen die Verletzungen“, erklärte Journalist Daniel Wheeler vom Gleaner SPORT1.

Sprint-Drama? „Kommt nach Jamaika“

Nach dem Aus von Fraser-Pryce gab es den nächsten Schock. Die zweimalige Weltmeisterin Jackson konnte nicht über 200 Meter starten. Die fünfmalige Olympiasiegerin Thompson-Herah war nach ihrem Achillessehnenriss gar nicht erst in die französische Hauptstadt gereist.

Mut und Hoffnung sind in Jamaika dennoch ungebrochen. „Kommt nach Jamaika. Schaut euch dort unsere Jungen und Mädchen an, mit welcher Leidenschaft sie schon in jungen Jahren trainieren und ihren Vorbildern nacheifern“, betonte Wheeler: „Da braucht einem nicht angst und bange werden.“