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Olympia 2024: China-Skandal - Doping-Sünderin klagt an!

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Olympia 2024: China-Skandal - Doping-Sünderin klagt an!

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Skandal! Dopingsünderin klagt an

Ein Doping-Skandal erschüttert die Schwimm-Szene. Mal wieder stehen chinesische Athleten im Fokus - und die WADA in der Kritik. Denn sie bestrafte eine Tschechin in der Vergangenheit in einem ähnlichen Fall hart, während Chinas Schwimmer davonkommen.
Vor dem Beginn der Olympischen Spiele äußern sich die US-Schwimmer Nic Fink und seine Teamkollegin Katie Ledecky zu den Doping-Vorwürfen gegen die 23 chinesischen Schwimmer*innen aus dem Jahr 2021.
Ein Doping-Skandal erschüttert die Schwimm-Szene. Mal wieder stehen chinesische Athleten im Fokus - und die WADA in der Kritik. Denn sie bestrafte eine Tschechin in der Vergangenheit in einem ähnlichen Fall hart, während Chinas Schwimmer davonkommen.

Das Misstrauen am Beckenrand ist groß. Erneut wurden chinesische Schwimmer mit Doping in Verbindung gebracht, sogar positiv getestet. Allerdings wurde die Thematik von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) erneut klein gehalten, wie Enthüllungen der New York Times und der Dopingredaktion der ARD ans Licht brachten.

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Konkret geht es um den Fall zweier chinesischer Schwimmer, die von der Chinesischen Anti-Doping-Agentur (CHINADA) im November 2022 positiv auf das Steroid Methandienon getestet wurden, etwas später jedoch überraschend freigesprochen wurden.

So entschied es die CHINADA, ohne dass die WADA intervenierte - wenngleich ein WADA-Mitarbeiter laut ARD-Informationen „große Zweifel“ an der „Kontaminierungsentschuldigung der Chinesen“ gehabt haben soll.

Laut dieser hätten die beiden Athleten in einem Pekinger Restaurant Burger konsumiert, deren Fleisch durch Methandienon kontaminiert gewesen sei. Konkret geht es um die Schwimmerin Tang Muhan und ihren Kollegen He Junyi.

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WADA sperrte Vergleichsfall für vier Jahre

Auffällig bei Muhan ist, dass die 20-Jährige ein Jahr nach ihrem Staffel-Gold inklusive Weltrekord bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 vollständig von der Bildfläche verschwunden war.

„Nach den Schwimm-Weltmeisterschaften 2022 in Budapest trat Tang Muhan bis heute nie mehr auf“, hieß es Mitte August 2023 in einem Bericht der chinesischen Nachrichtenseite 163.

Sie sei „verschwunden“, hieß es damals, dabei wurde sie wegen ihrer positiven Doping-Probe provisorisch bis zu ihrem späteren Freispruch gesperrt, was allerdings entgegen entsprechender Regeln nicht öffentlich gemacht wurde - und erst jetzt ans Licht kam.

Nun ist sie bei Olympischen Spielen in Paris wieder am Start - und das trotz harter Anschuldigungen. Denn bei Methandienon greift die WADA im Regelfall hart durch.

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Die tschechische Schwimmerin Katerina Kaskova wurde 2017 wegen eines positiven Tests auf das Steroid für vier Jahre gesperrt. Im Urteil begründete die WADA, dass es nicht ausreichend sei, „eine Methandienon-Kontamination nur zu behaupten, aber keinen Beweis zu erbringen“.

„Das Vorgehen macht mich wütend und sehr zornig. Es beunruhigt mich, dass es das in der heutigen Zeit noch gibt“, erklärte Kaskova in der ARD nach den jüngsten Enthüllungen über die chinesischen Athleten. „Ich bin total durcheinander.“

CHINADA fand angeblich Methandienon in getestetem Fleisch

Doch die CHINADA kam bei ihren Ermittlungen zu dem Schluss, dass allein der Verzehr eines Burgers in jenem Pekinger Restaurant namens Blue Frog verantwortlich für die positiven Tests der Schwimmer sein könnte. Schuld soll das aus Neuseeland und Australien importierte Fleisch sein.

In der Folge wurden laut CHINADA mehrere Hundert Proben Fleisch aus Pekinger Märkten und Geschäften getestet - und tatsächlich seien angeblich „sehr selten minimale Mengen“ Methandienon im Fleisch mit neuseeländischer und australischer Herkunft gefunden worden.

Dabei sind die Lebensmittelkontrollen dort eigentlich ziemlich streng, dazu ist die Anwendung von Steroidmastmitteln verboten. Und über 80 Prozent des von China importierten Fleischs stammt ohnehin aus Regionen, in denen die Kontaminations-Gefahr durch Steroide deutlich größer ist, zum Beispiel aus Südamerika.

Außerdem sind weder in Neuseeland noch in Australien Methandienon-Doping-Fälle aufgetreten, was die „Kontaminierungsentschuldigung der Chinesen“ nicht unbedingt glaubwürdiger macht.

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Schwimmer soll mit seiner Sperre gewesen einverstanden sein

Dazu kommt, dass die Ermittler im entsprechenden Pekinger Restaurant kein verseuchtes Fleisch fanden. Die CHINADA begründete das damit, dass der Laden seinen Importeur für Burgerfleisch wechselte. Zuvor sei es ein australischer Zulieferer gewesen.

Für die WADA scheint diese Argumentation ausreichend gewesen zu sein, denn die Agentur segnete den Freispruch der beiden Athleten ab, obwohl sich laut ARD-Informationen ein eigens von der WADA beauftragter Wissenschaftler dagegen aussprach.

Zudem soll Muhans Kollege He bereits einverstanden mit einer Sperre ohne weitere Anhörung gewesen sein, wie die ARD erfahren haben will. Für He ist es nicht die erste positive Probe, er zählt zu den 23 positiv getesteten Trimetazidin-Schwimmern.

Olympia 2024: Positiv getestete Chinesin holt Bronze

Dementsprechend groß ist die internationale Entrüstung nach der Veröffentlichung des aktuellen Falls.

„In einer regelrechten Salamitaktik kommen jeden Tag anscheinend neue Fälle oder neue mögliche Verdachtsfälle ans Licht. Dieses Vorgehen macht uns natürlich bestürzt, aber auch wütend über das aktuelle Vorgehen der WADA“, ärgert sich in Kevin Götz der Athletenvertreter des Deutschen Schwimmverbands.

Weiter zeigten sich die US-Olympioniken in einem Statement „extrem verärgert und entmutigt“ nach den Berichten „über weiteres Versagen im weltweiten Anti-Doping-System“.

Die Verantwortlichen interessiert das aber offenbar nur wenig. Muhan gewann am Donnerstagabend mit der chinesischen Staffel die Bronzemedaille, auch wenn sie im Finale nicht Teil des Quartetts gewesen ist.