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Olympia: Deutschlands neue Tischtennis-Sensation

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Olympia: Deutschlands neue Tischtennis-Sensation

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Deutschlands neues Tischtennis-Juwel

Timo Boll beendet nach seinen siebten Olympischen Spielen seine internationale Karriere. Doch Deutschland ist gut aufgestellt: Eine 18-Jährige fasziniert bei ihrem Debüt.
Timo Boll verlässt nach 25 Jahren die internationale Tischtennisbühne und wurde deshalb im deutschen Haus im Olympischen Dorf verabschiedet
Timo Boll beendet nach seinen siebten Olympischen Spielen seine internationale Karriere. Doch Deutschland ist gut aufgestellt: Eine 18-Jährige fasziniert bei ihrem Debüt.

Drei Jahre vor Annett Kaufmanns Geburt, 2006, hatte es Timo Boll als erster Deutscher überhaupt an Position eins der Tischtennis-Weltrangliste geschafft. Mit dem letzten internationalen Match des 43-Jährigen ging am Dienstag eine Weltklasse-Karriere zu Ende - der 18 Jahre alten Kaufmann steht diese womöglich noch bevor.

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Das stellte Kaufmann nur einen Tag nach Bolls emotionalem Abschied bei den Olympischen Spielen eindrucksvoll unter Beweis: Deutschland muss sich um seine Tischtennis-Zukunft keine Sorgen machen! Das bekamen Indiens Tischtennis-Damen, die die Favoritenrolle innehatten, im Viertelfinale des Team-Wettbewerbs am Mittwoch zu spüren.

In ihrem ersten Einzel fertige Kaufmann Manika Batra, Indiens beste Spielerin, mit 3:1 (8:11, 11:5, 11:7, 11:5) ab. In ihrem zweiten Spiel ließ sie ihrer Gegnerin Sreeja Akula dann gar keine Chance und gewann eindrucksvoll mit 3:0 (11:6, 11:7, 11:7), wurde so zur Matchwinnerin der Deutschen.

Im Halbfinale gegen Japan sorgte das Juwel für den einzigen deutschen Sieg. Nach der 1:3-Niederlage bleibt den Tischtennis-Damen nur noch das Duell um Bronze.

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Tischtennis-Juwel: „Es fühlt sich an, wie ein Traum“

„Ich kann es gar nicht realisieren oder in Worte fassen. Es fühlt sich an, wie ein Traum“, erklärte Kaufmann im Anschluss an den Viertelfinal-Erfolg im ZDF, ihre Begeisterung stand ihr dabei förmlich ins Gesicht geschrieben. „Die haben auch schon sehr gute Spielerinnen geschlagen“, hob sie zudem noch die Qualität der Inderinnen hervor.

An ihrem Matchplan habe das nichts geändert. „Ich bin - wie immer - frech an das Spiel herangegangen und hab mein eigenes Spiel durchgezogen“, betonte die 18-Jährige, die ihre Teamkollegin zum Schwärmen brachte. „Annett ist wirklich ein Wunder“, hob sie Xiaona Shan zum Loblied an: „Dass sie beim ersten Mal bei Olympia so gut spielt: Respekt!“

Auch der deutschen Tischtennis-Ikone Steffen Fetzner nötigte die Olympia-Debütantin Respekt ab. „Sie ist gerade einmal 18, hat ihr Abitur gemacht - und tritt mit einem Selbstverständnis, Überzeugung und auch einer Frechheit auf“, zeigte sich der Experte bei Eurosport beeindruckt. „Sie spielt so frech, dass sie ihre Gegnerin überrumpelt.“

Kaufmann zwischen Abitur und Olympia

Dabei wurde die Bietigheimerin, die dieses Jahr trotz Abiturstress Deutsche Meisterin im Einzel wurde, für die Olympischen Spiele nur nachnominiert. Eigentlich wäre Tischtennis-Ass Ying Han in Paris angetreten, ein Achillessehnenriss änderte jedoch alles - vor allem für Kaufmann.

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„Die Umstände sind unheimlich traurig. Keine hätte es mehr verdient als Ying Han, in Paris am Tisch zu stehen“, hatte sie vor dem Olympia-Achtelfinale, in dem sie übrigens auch beide ihre Einzel gewann, der Stuttgarter Zeitung erklärt. „Aber natürlich habe auch ich unglaublich hart gearbeitet – und jetzt werde ich mein Bestes geben.“

„Mir fehlt es an Erfahrung, ich muss noch viel lernen“, hatte sie sich bescheiden gezeigt, klein beigeben will sie aber auf keinen Fall: „Ich war bei vielen Dingen in meinem Leben früh dran. Nun eben auch, was Olympia angeht.“

In Paris ist eine Medaille für Kaufmann zum Greifen nah, wenngleich ein Sieg gegen Südkorea im Match um Platz drei eine schwierige Aufgabe darstellt.