Großes Drama um Hochsprung-Star Gianmarco Tamberi!
Superstar Tamberi weint hemmungslos
Der Italiener, der als einer der Favoriten auf die Goldmedaille galt, hatte sich vor seinem Wettkampf am Samstagabend bei den Olympischen Spielen in Paris mehrere Male aus dem Krankenhaus gemeldet.
Am Vormittag schrieb Tamberi bei Instagram, dass er in der Nacht eine erneute Nierenkolik erlitten habe, aber nach wie vor plane, an den Start zu gehen. Am Nachmittag, lediglich drei Stunden vor dem Wettkampf, hatte der Olympiasieger kaum noch Hoffnung.
Olympia: Tamberi berichtet quasi live aus dem Krankenhaus
„Es sind jetzt 10 Stunden vergangen und die Nierenkolik ist immer noch nicht verschwunden. Die Schmerzen, die ich seit heute Morgen spüre, so stark sie auch sind, sind nichts im Vergleich zu dem, was ich innerlich fühle. Selbst die letzte Gewissheit, die ich hatte, ist im Begriff zu verschwinden...“.
Tamberi schilderte seinen Krankenstand live aus dem Krankenhaus: „Ich wurde gerade mit einem Krankenwagen in die Notaufnahme gebracht, nachdem ich zweimal Blut erbrochen hatte.“
Er werde seine Fans auf dem Laufenden halten, „denn die vielen Nachrichten, die ich erhalte, und die Liebe, die ihr mir entgegenbringt, verdienen zumindest eine Antwort. Ich habe von allem für diesen Tag geträumt, nur nicht davon, einen solchen Albtraum zu erleben...“.
Um 17 Uhr folgte dann der nächste Post - mit der Entscheidung, doch an den Start zu gehen: „I will be there“ (“Ich werde da sein“).
„Ich kann es nicht akzeptieren“
Allerdings sah man Tamberi deutlich an, dass er geschwächt war. Bereits seine zweite Höhe, die 2,27 Meter, konnte er nicht mehr überqueren. Fassungslos schlich er von der Matte, bevor ihm die Tränen in die Augen schossen.
Einige seiner Mannschaftskollegen nahmen ihn im Zuschauerbereich in Empfang, doch Tamberi weinte hemmungslos.
„Es tut mir so leid, trotz allem, was passiert ist, hatte ich mir eingeredet, dass ich das schaffen kann“, sagte er schluchzend im italienischen Staatsfernsehen RAI. „Ich habe so hart für dieses Rennen gearbeitet. Ich versuche einfach, nicht daran zu denken, ich will ruhig bleiben, denn es tut weh.“
Tamberi weiter: „Ich habe es nicht verdient. Ich habe alles für den Sport gegeben. Für die Erfolge, die ich erreicht habe, habe ich mein Leben nie geändert. Ich bin mit dem gleichen Hunger hierher gekommen, der Hunger war da, alles andere hat gefehlt. Ich habe daran geglaubt. Ich habe es mit all meiner Kraft versucht. Ich kann es nicht akzeptieren. Es war das, was ich als den letzten Wettkampf empfand, derjenige, dem man sein Leben widmet, denn so gehe ich mit dem Sport um. Es tut mir so leid.“