Er ist nicht nur einer der schnellsten Männer der Welt, er setzt auch modisch Zeichen: Sprint-Superstar Noah Lyles geht das Unternehmen Olympia-Gold in Paris mit bunt lackierten Fingernägeln an.
Weltmeister erklärt Nagellack-Look
Zum Vorlauf präsentierte der 27 Jahre alte US-Amerikaner seine neu lackierten blauen Fingernägel. „Das ist die Farbe unseres US-Teams“, erklärte Lyles nach seinem Lauf.
Lyles hat sich dem inzwischen auch bei jungen Männern verbreiteten Modetrend schon seit einiger Zeit verschrieben, auch bei der Eröffnungsfeier trug er Nagellack und die Aufschrift „Icon“. Nicht zufällig nennt er sich bei Instagram auch „Nojo18″, worin „Flo Jo“ anklingt - der Spitzname der früh verstorbenen Sprint- und Modeikone Florence Griffith-Joyner, die einst für ihre langen, bunten Nägel berühmt war.
Auf Online-Häme, die lackierten Nägel seien unmännlich, reagierte er kürzlich bei Us Weekly: „Leute haben unterschiedliche Meinungen, aus unterschiedlichen Gründen. Aber ehrlich gesagt bin ich so selbstbewusst zu sagen, dass es mir nicht wirklich wichtig ist. Manchmal finde ich‘s lustig.“
„Spüre eine große Energie“
Zwar qualifizierte er sich in 10,04 Sekunden nur als Zwölfter für die Halbfinals am Abend, ist aber weiterhin guter Dinge – und im Angriffsmodus. „Das war ja nur das Warm-Up. Ich werde da sein, wenn es heißt: Alles oder Nichts.“ Auf die Frage, welche Zeit für Gold nötig sei, entgegnete Lyles selbstbewusst: „Keine Ahnung, aber ich werde sie laufen.“
Ähnlich wie schon am Tag zuvor schon Deutschlands Top-Sprinterin Gina Lückenkemper zeigte sich auch Lyles von der Stimmung im Stade de France begeistert: „Es ist großartig, ich spüre eine große Energie. Es ist ganz anders als in Tokio.“
Vor drei Jahren hatte Lyles lediglich Bronze über 200 Meter gewonnen. Bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr trumpfte er dann mit Einzelgold über 100 und 200 Meter sowie mit dem Sieg in der 4x100-Meter-Staffel auf und gilt in Paris als einer der heißen Favoriten.
Im Vorlauf unmittelbar neben Lyles verpasste Deutschlands Rekordsprinter Owen Ansah indes das Halbfinale. Bei den deutschen Meisterschaften im Juni war der Hamburger Ansah in 9,99 Sekunden als erster Deutscher unter der 10-Sekunden-Marke geblieben. Anders war die Gefühlslage bei Joshua Hartmann: Er steht als erster Deutscher seit 40 Jahren in einem olympischen Halbfinale.