Die Übermacht der Gegnerinnen aus Fernost war zu groß: Die deutschen Tischtennisfrauen haben die erste Olympiamedaille seit den Spielen 2016 in Rio verpasst. Das Team um Yuan Wan, Xiaona Shan und Annett Kaufmann verlor ihr Spiel um Bronze am Samstag gegen Südkorea mit 0:3. Der Deutsche Tischtennis-Bund bleibt damit erstmals seit 20 Jahren ohne Edelmetall bei Olympia.
Deutsches Tischtennis-Märchen vorbei!
Die Frauen schnitten als Vierte wie zuletzt in Rio 2016 wieder besser ab als die Männer. Deren Team war im Viertelfinale beim letzten Spiel von Timo Boll an Schweden gescheitert.
„Annett war, was normal ist, schon ein bisschen müde, auch mental“, sagte Bundestrainerin Tamara Boros nach der Partie: „Sie hatte nicht so viel Geduld, aber sie hat alles versucht.“ Kaufmann sei nicht nur die Zukunft des deutschen Tischtennis, sie „kann schon jetzt sehr gut spielen. Sie hat gezeigt, dass sie zur Weltklasse gehört.“ Sie sei wirklich stolz auf ihre Mädels, der vierte Platz sei wirklich gut.
Knappes Doppel und klare Einzel
In der Pariser Arena Süd bissen sich Wan und Shan im Doppel gegen Yubin Shin und Jihee Jeon anfangs die Zähne aus, kamen nach einem 0:2-Rückstand aber stark zurück. Letztlich unterlagen sie knapp mit 2:3 (6:11, 8:11, 11:8, 12:10, 8:11). Im folgenden Einzel bekam Kaufmann, die zuvor alle ihre fünf Einzelduelle gewonnen hatte, gegen Eunhye Lee beim 0:3 (8:11, 9:11, 2:11) dann ihre Grenzen aufgezeigt.
Südkorea stand damit kurz vor dem Medaillengewinn - und Jihee Jeon lieferte: Gegen Shan behielt sie mit 3:0 (11:6, 11:6, 11:6) die Oberhand.