Er ist einer der größten Stars der Leichtathletik: Jakob Ingebrigtsen. Regelmäßig verblüfft der Norweger durch seine bärenstarken Leistungen - polarisiert auf der anderen Seite aber auch durch sein Verhalten. Da bilden die Olympischen Spiele in Paris keine Ausnahme.

Im Vorlauf über 1.500 Meter stand Ingebrigtsen als einziger Athlet bereits am Start aufrecht in einer Position. „Aufreizend lässig“, befand ARD-Kommentator Ralf Scholt. Dann joggte der Top-Favorit auf die Goldmedaille dem Feld auf den ersten Metern noch gemütlich hinterher, ehe er nach einer halben Runde wieder aufschloss.

Scholt verfolgte Ingebrigtsen dabei genau und fragte seinen Kollegen Wilfried Hark: „Ist das Arroganz?“ Dieser bejahte. „Klar, das ist komplett arrogant. Genau das werfen ihm die Kritiker ja vor. Er verhält sich hier, als würde er eine Runde am Morgen joggen und legt sich die Gegner zurecht, wie es ihm gerade passt“, fügte Hark hinzu.

Klare Worte von ARD-Kommentatoren

„Er ist ein überragender Läufer und beherrscht alles. Trotzdem braucht man seine Konkurrenten nicht zu demütigen, das finde ich nicht gut“, meinte Scholt. Ingebrigtsen sorgt nicht zum ersten Mal für Ärger. Schon bei den Europameisterschaften im vergangenen Jahr gab es Vorwürfe, die in eine ähnliche Richtung gingen.

Ingebrigsten bringt selbst die Läufer aus seiner Heimat gegen sich auf. Wie Eurosport berichtet, habe Narve Gilje Nordas den Briten Josh Kerr in der Mixed Zone dazu aufgefordert, „den Landsmann zu bezwingen“. Nordas wird von Ingebrigtsens Vater trainiert, dem sein eigener Sohn öffentlich Misshandlung vorgeworfen hat.

Ingebrigtsen gewann bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 die Goldmedaille über 1500 Meter und ist zweimaliger Weltmeister über 5000 Meter. Auch in Paris will der 23-Jährige ganz oben auf dem Podest stehen. Das Halbfinale hat er durch einen am Ende dritten Platz im Vorlauf nun erreicht.