Wer am Samstagabend in Deutschland sehen wollte, wer bei den Olympischen Spielen in Paris die Goldmedaille im Sprint der Frauen über 100 Meter gewinnt, der brauchte a) Geduld, b) gute Augen - oder c) eine Eintrittskarte für das zweite von zehn Konzerten der Sängerin Adele in München.
Olympia: Adele unterbricht Konzert
Tatsächlich bewies lediglich Adele ein Gespür für die historische Dimension des Augenblicks. Fünf Minuten vor halb zehn wurde ihr Auftritt unterbrochen, dafür flimmerte über die 220 Meter breite und 17 Meter hohe Videoleinwand hinter der Bühne „live from Paris“ der Lauf von Julien Alfred aus St. Lucia.
Adele und ihre besondere Beziehung zum Sprint
Adele hatte bereits beim ersten Konzert am Freitagabend vor 74.000 Zuschauern in der eigens für sie errichteten Arena auf dem Münchner Messegelände durchblicken lassen, dass sie eine besondere Beziehung zu dem Rennen hat. „Ich bin sehr aufgeregt“, sagte sie, „Ich will, dass Sha‘carri Richardson gewinnt.“ Die Amerikanerin wurde Zweite. Es siegte Julien Alfred aus St. Lucia.
Das ZDF und die verpasste Chance
Im Gegensatz zu Adele zeigte das ZDF während des Rennens im Hauptprogramm weiter das Viertelfinale der deutschen Fußballerinnen gegen Kanada - Alberts Lauf zu Gold war erst mit Verzögerung im „re-live“ zu sehen. Wer direkt dabei sein wollte, musste auf Livestream wechseln. Bei Eurosport teilten sie immerhin den Bildschirm: links Fußball, rechts 100 Meter.
Die Sängerin trat zuletzt 2016 auf dem europäischen Festland auf und spielte zuletzt im Juli 2022 in Großbritannien beim British Summer Time Festival im Hyde Park.
Adele tritt diesen Sommer insgesamt zehn Mal in München auf. Bereits bei ihrem ersten Auftritt am 3. August zeigte sie sich emotional und redefreudig, ging auf ihre Fans ein und kann sich über gute Kritiken freuen.