Der Blick ging sofort wieder nach vorne. Wenige Minuten nach seinem verlorenen olympischen Halbfinale gegen Bachodir Jalolow (Usbekistan) war Nelvie Tiafack schon wieder voller Tatendrang. „Ich freue mich riesig“, sagte er - und meinte damit seine Zeit als Profiboxer, die nun vor ihm liegt. Aus Paris nimmt Tiafack neben der Bronzemedaille, die er bereits nach seinem gewonnenen Viertelfinale am Freitag sicher hatte, jede Menge wertvolle Erfahrungen mit.
"Ich liebe das": Tiafack freut sich auf Zeit als Profiboxer
Erste Eindrücke im Tennisstadion
Im Tennisstadion Philippe Chatrier in Roland Garros bekam der 25-Jährige am Mittwochabend bei seinem letzten Amateurkampf einen Vorgeschmack auf das, was ihn demnächst erwartet. "Es war sehr geil, vor so einem Publikum geboxt zu haben", sagte er. Die Stimmung sei "absolut grandios" und "einzigartig" gewesen.
Der Weg zum Profiboxer
Künftig wird Tiafack als Profiboxer aktiv sein - der Kölner sieht sich dafür wie geschaffen: "Das ist absolut meins. Ich liebe das, vor so einem riesigen Publikum mein Talent zu zeigen. Ich denke, ich werde ein interessanter Fighter für die Masse." Dass er für die Bronzemedaille in Paris nicht noch einmal in den Ring steigen muss, nahm Tiafack gelassen zur Kenntnis: "Wir sind hier im Boxen, ich kriege gegen den Kopf – und ich habe die Medaille ja nicht geschenkt bekommen."
Stolz trotz Niederlage
Obwohl er bei der klaren 0:5-Niederlage gegen Topfavorit und Tokio-Olympiasieger Jalolow ohne Chance war, überwog der Stolz. "Ich bin Null enttäuscht", sagte Tiafack: "Ich bin erhobenen Hauptes da raus gegangen. Ich habe gegen den Besten verloren."