Die deutsche 4x100-Meter-Staffel hat sich den großen Traum erfüllt, dem sie seit Jahren nachgejagt hatte: Alexandra Burghardt, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase haben sich in Paris Olympia-Bronze gesichert - für ein Mitglied des Quartetts hatte der Coup gar eine historische Dimension.
Staffel-Ass tut es DDR-Legende gleich
Startläuferin Burghardt hat nun eine Medaille bei Olympischen Sommer- und Winterspielen geholt, als eine von nur sieben Athletinnen und Athleten der olympischen Geschichte: Die 30 Jahre alte 1,82-Meter-Hünin aus Mühldorf am Inn hatte 2022 in Peking als Anschieberin von Mariama Jamanka Silber im Zweierbob gewonnen - Lückenkemper verfolgte es mit Freudentränen am Fernseher.
„Ich weiß nur, dass es seit der Wende in Deutschland noch niemand geschafft hat! Kann das sein? Es ist einfach eine runde Sache, ich habe es noch nicht ganz verstanden“, sagte Burghardt am Freitagabend bei SPORT1.
Olympia-Medaillen im Winter und Sommer: Wer es vor Burghardt schaffte
Tatsächlich war es ein DDR-Star, der die seltene Errungenschaft als letzte Deutsche schaffte: Christa Luding-Rothenburger gewann 1984 in Sarajewo und 1988 in Calgary zweimal Gold und einmal Silber im Eisschnelllauf. Bei den Sommerspielen in Seoul gewann sie Silber im Rad-Sprint - 1992 in Albertville folgte noch Eisschnelllauf-Bronze für das wieder vereinte Deutschland.
Die fünf weiteren Multi-Talente, die im Sommer und im Winter abräumten: Der US-Amerikaner Eddie Eagan (1920 Gold im Boxen, 1932 im Viererbob), der Norweger Jacob Thams (1924 Gold im Skispringen, 1936 Silber im Segeln), die Kanadierin Clara Hughes (zwischen 1996 und 2010 sechs Medaillen im Radsport und Eisschnelllauf), die US-Amerikanerin Lauryn Williams (2004 Silber über 100 Meter, 2012 Staffel-Gold, 2014 Silber im Zweierbob) und MLB-Star Eddy Alvarez, der vor seiner Baseball-Karriere Short-Track-Läufer war: 2014 holte er in der Disziplin Silber, 2021 mit dem US-Baseballteam.