Der EM-Dritte Karl Bebendorf aus Dresden hat am Montagabend bei den Olympischen Spielen das Finale über 3000 m Hindernis verpasst - ein Mitfavorit nach einem kuriosen Drama beinahe auch.
Kurioses Drama um Leichtathletik-Star
Am vorletzten Wassergraben lief der Kenianer Amos Serem wohl wegen eines Schubsers am Hindernis vorbei, wendete, lief zurück und hüpfte dann über das Hindernis. Dadurch verlor die Nummer zwei der Welt natürlich viel Tempo.
Doch Serem kämpfte sich zurück und wäre nach seiner Aufholjagd fast noch unter die Top-5 gelaufen. Am Ende wurde er Sechster. Doch durch eine Jury-Entscheidung rückte der 21-Jährige dann doch noch ins Finale. „Ich wurde geschubst, dann habe ich den Fokus verloren“, sagte Amos.
Deutsche Läufer ohne Finalteilnahme
Der 28 Jahre alte Bebendorf lief im selben Vorlauf derweil zusammen mit Tokio-Olympiasieger Soufiane El Bakkali (Marokko) nach 8:20,46 Minuten auf Platz sieben, Rang fünf hätte dem EM-Dritten von Rom zum Einzug ins Finale gereicht - dazu fehlten ihm 2,13 Sekunden.
Auch die anderen beiden DLV-Läufer Velten Schneider (8:25,75/Sindelfingen) und Frederik Ruppert (8:25,31/Stuttgart) schafften es nicht ins Finale. Dem deutschen Meister Ruppert fehlte als Sechster seines Vorlaufs die Winzigkeit von drei Hundertstelsekunden für den erhofften Coup.
Bebendorf ist ein großer Fan von Fußball-Star Cristiano Ronaldo. Als er bei der EM in Rom Anfang Juni überraschend Bronze gewann, brüllte er in Anlehnung an den Jubelschrei des Portugiesen "Siuuu" in die TV-Mikrofone. Er sei "KB7" und "trage auch nur CR7-Unterhosen", sagte er.
Ein deutscher Hindernis-Läufer stand zuletzt 2000 in Sydney in einem Olympia-Finale, Damian Kallabis erreichte damals den 15. Rang.