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Handball-Legende bei Olympia: „Unser Erfolg ist ein Wunder“

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Handball-Legende bei Olympia: „Unser Erfolg ist ein Wunder“

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„Unser Erfolg ist ein Wunder“

Handball-Legende Domagoj Duvnjak bestreitet mit Kroatien seine letzten Olympischen Spiele. Im Interview erklärt er, wieso der Sieg gegen Deutschland so wichtig war - und wieso der Erfolg der Kroaten für ihn ein Wunder ist.
Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele von Paris hat der ARD traumhafte Einschaltquoten beschert.
Handball-Legende Domagoj Duvnjak bestreitet mit Kroatien seine letzten Olympischen Spiele. Im Interview erklärt er, wieso der Sieg gegen Deutschland so wichtig war - und wieso der Erfolg der Kroaten für ihn ein Wunder ist.

Ein Last-Second-Sieg gegen den krassen Außenseiter Japan, eine verdiente Niederlage gegen Slowenien - und plötzlich ein souveräner 31:26-Erfolg gegen die bis dahin so stabile deutsche Mannschaft: Kroatiens Handballer sind bei den Olympischen Spielen in Paris bisher eine Wundertüte.

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Anführer eines insgesamt recht jungen Teams ist weiterhin Handball-Legende Domagoj Duvnjak vom THW Kiel. Bei seinen vierten Olympischen Spielen will der Welthandballer von 2013 nach Bronze bei Olympia 2012 noch einmal nach einer Medaille greifen - und durch den Sieg gegen das DHB-Team sind die Chancen darauf wieder deutlich gestiegen.

Im Anschluss sprach Duvnjak mit SPORT1 über die plötzliche Leistungsexplosion seines Teams, seine Meinung zur deutschen Mannschaft, die Bedeutung von Olympia - und das kroatische Sportwunder.

Handball-Legende Duvnjak: Sieg gegen Deutschland bedeutet viel

SPORT1: Herr Duvnjak, Ihre Mannschaft hat sich mit dem Start in dieses olympische Turnier sehr schwergetan. Was hat in den ersten Spielen gefehlt?

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Duvnjak: Sie müssen wissen, dass von dieser Mannschaft bei unserer letzten Teilnahme in Rio noch kaum jemand dabei war. Für die meisten war es das erste Spiel bei Olympia, das ist nicht leicht. Wir sind sehr jung, wir haben richtig Probleme gegen Japan gehabt und haben am Ende nur mit viel, viel Glück gewonnen.

SPORT1: Und im zweiten Spiel gegen Slowenien?

Duvnjak: Gegen Slowenien haben wir gut angefangen, dann aber ein paar Fehler gemacht und unseren Gegner zurück ins Spiel gebracht. Deswegen bedeutet der Sieg gegen Deutschland für diese junge Mannschaft sehr viel und gibt für die nächsten Spiele viel Selbstvertrauen. Die Jungs haben nochmal gesehen, dass sie gut Handball spielen können und ich glaube, wir haben auch verdient gewonnen.

SPORT1: Wieso klappt es denn gegen Deutschland immer so gut? Kroatien ist ja inzwischen ein regelrechter Angstgegner.

Duvnjak: Nein, nein. Erst einmal muss ich sagen, dass Deutschland bisher sehr stark, sehr stabil war. Ich hoffe auch, dass Deutschland weiterkommt und wünsche ihnen das von Herzen. Aber es gibt solche Phasen in einem Turnier, das war nicht das beste Spiel der Deutschen. Wir haben das genutzt, sind mit unserer 6:0-Abwehr gut gestanden und wenn unsere Torhüter dann noch so halten, bekommen wir natürlich Sicherheit. Dann machst du ein paar leichte Tore und es ist ein ganz anderes Spiel. Ich war ein bisschen traurig, weil wir vor der Halbzeit schon etwas höher hätten führen können, das war gegen Slowenien auch schon so. Aber das kommt irgendwann mit der Erfahrung.

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„Ich hoffe, dass es nach diesem Spiel Klick macht“

SPORT1: Man hatte das Gefühl, dass Ihre Mannschaft heute ein ganz anderes Energielevel hatte.

Duvnjak: Ja, das war eine ganz andere Energie und Körpersprache als gegen Slowenien. Ich weiß nicht, ob es eine gewisse Angst vor dem Verlieren war - aber das ist auf jeden Fall nicht leicht. Das sind die Olympischen Spiele, ganz Kroatien schaut Handball und ganz wenige haben diese Erfahrung schon gemacht. Ich hoffe, dass es nach diesem Spiel Klick macht und die Jungs sehen, dass sie richtig gut sind. Das sind gute Jungs, super Spieler. Am schlimmsten ist, dass wir mit diesem Sieg noch gar nichts gewonnen haben. (lacht) Wir kämpfen immer noch ums Viertelfinale. Deshalb können wir das einen Tag genießen und dann ist schon wieder der volle Fokus auf Schweden gerichtet.

SPORT1: War es auch ein Stück weit Taktik, der ebenfalls sehr jungen deutschen Mannschaft mit einer gewissen Härte den Schneid abzukaufen?

Duvnjak: Nein, das nicht. Unsere Taktik war dieselbe wie gegen Slowenien. Aber irgendwie haben wir diesmal die Torhüterleistung gehabt, die Körpersprache war ganz anders, wir waren auf dem Spielfeld wirklich als Mannschaft da. Das war sehr wichtig, weil alles klappen muss, wenn du einen so starken Gegner wie Deutschland schlagen willst.

SPORT1: Sie sprechen von einer starken deutschen Mannschaft. Was trauen Sie diesem Team bei Olympia noch zu?

Duvnjak: Die Deutschen sind vor allem sehr stabil. Sie haben auch in der Vorbereitung schon richtig gut gespielt, zum Beispiel gegen Frankreich. Das war schon sehr beeindruckend. Aber so ein Turnier ist lang, man weiß nie, was passiert. Es kann sich jemand verletzen, krank werden - deswegen ist jedes Tor, jeder Punkt, jeder Sieg so wichtig.

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„Unser Erfolg ist ein Wunder“

SPORT1: Sie sind einer der Spieler in Ihrem Team, die schon Olympia-Erfahrung mitbringen. Was bedeutet Olympia für Sie persönlich?

Duvnjak: Es ist ein Traum. Man fühlt sich ein bisschen wie ein Papagei, weil das jeder Sportler sagt. (lacht) Aber es ist wirklich wie ein Traum. So viele Sportler auf einem Platz im olympischen Dorf, das ist unfassbar. Es sind meine vierten Olympischen Spiele - und die letzten natürlich. (lacht) Ich genieße das einfach, mit dieser jungen Mannschaft hier zu sein.

SPORT1: Sie haben gesagt, dass in Kroatien alle vor dem Fernseher sitzen. Welche Bedeutung hat dieses Turnier und Handball im Allgemeinen für Ihr Heimatland?

Duvnjak: Handball ist sehr populär in Kroatien. Wir sind ein kleines Land, aber unser Sport, nicht nur der Handball, ist ein Wunder. So würde ich das sagen. Mit vier Millionen Einwohnern so viel Erfolg im Sport zu haben, das ist ein Wunder.