Vizeweltmeisterin Isabel Gose hat bei den Sommerspielen in Paris ihre zweite Olympiamedaille verpasst. Drei Tage nach Bronze über 1500 m Freistil schwamm die 22-Jährige aus Magdeburg im Rugbystadion La Defense über 800 m auf Platz fünf.
„Ich bin so eine Heulsuse“
Beim historischen Sieg der US-Schwimmkönigin Katie Ledecky fehlten Gose nach 8:17,82 Minuten 6,78 Sekunden zu Bronze.
Nach dem Rennen wurde Gose - wie bereits nach dem Gold-Triumph von Lukas Märtens - emotional. „Es fällt extrem viel Druck ab, jetzt darf ich es auch zulassen“, sagte sie im ZDF. „Ich hatte mir ein bisschen mehr erhofft, aber davon will ich mich nicht runterziehen lassen.“ Stattdessen wolle sie die gewonnene Bronze-Medaille über 1500 Meter feiern.
Erst nach der Auswertung mit ihrem Trainer wolle sie ein finales Fazit ziehen, erklärte Gose. „Es ist schwierig, mich nicht von meinen Emotionen leiten zu lassen. Auch ihr Vater sei nun in der Halle, sie freue sich, diesen gleich in den Arn zu nehmen. „Das habe ich vorher vermieden“, sagte sie mit stockender Stimme - und brach dann in Tränen aus. „Ich bin so eine Heulsuse“, sagte sie nach einigen Sekunden. „Es fällt gerade viel ab.“
Ledecky schreibt Geschichte
Ledecky zog mit ihrem neunten Gold mit der sowjetischen Rekord-Olympiasiegerin Larissa Latynina gleich, die zwischen 1956 und 1964 ebenfalls neun olympische Wettkämpfe gewonnen hatte.
Am Mittag hatte es für das deutsche Team bereits eine riesige Enttäuschung gegeben. Tokio-Olympiasieger Florian Wellbrock war im Vorlauf über 1500 m regelrecht untergegangen. Nach Platz 14 in indiskutablen 15:01,88 Minuten ist der sechsmalige Weltmeister ganz unten. Am kommenden Freitag stehen die zehn Kilometer im Freiwasser auf dem Programm.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)