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Ein Olympia-Märchen aus Papua-Neuguinea

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Ein Olympia-Märchen aus Papua-Neuguinea

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Ein Märchen aus Papua-Neuguinea

Leonie Beu startet bei Olympia 2014 in Paris beim 100-Meter-Sprint der Frauen für Papua-Neuguinea und steht plötzlich gemeinsam mit Dina Asher-Smith und Co. auf der Bahn. Im Interview spricht sie über ihr Olympia-Erlebnis - und verrät, welchen Star sie unbedingt sehen will.
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Leonie Beu startet bei Olympia 2014 in Paris beim 100-Meter-Sprint der Frauen für Papua-Neuguinea und steht plötzlich gemeinsam mit Dina Asher-Smith und Co. auf der Bahn. Im Interview spricht sie über ihr Olympia-Erlebnis - und verrät, welchen Star sie unbedingt sehen will.

Es sind nicht immer nur die großen Stars, die bei Olympischen Spielen für Begeisterung sorgen. Den besonderen Charme des größten Sportevents der Welt machen oftmals auch die Underdogs und Exoten mit ihren besonderen Geschichten aus.

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Geschichten wie jene von Leonie Beu: Die 25 Jahre alte Sprinterin, die seit zwei Jahren in den USA an der University of Middle Tennessee trainiert, ist eine von nur sieben Athletinnen und Athleten, die in Paris für den ozeanischen Inselstaat Papua-Neuguinea an den Start gehen. Gemeldet war sie mit einer persönlichen Bestleistung von 11,68 Sekunden als 561. der Weltrangliste.

Über die 100 Meter musste Beu zunächst in den Ausscheidungsläufen ran, lief in 11,63 Sekunden so schnell wie noch nie und qualifizierte sich als Dritte ihres Laufes für die Vorläufe. Dort bekam sie es unter anderem mit der britischen Sprint-Legende Dina Asher-Smith und der polnischen Hallen-Vizeweltmeisterin Ewa Swoboda zu tun.

Bemerkenswert: Nur drei in der Weltrangliste noch niedriger angesiedelte Kontrahentinnen hatten es in die erste Runde geschafft, die Papua-Neuguineerin aber ließ dort in 11,73 Sekunden satte 14 andere Läuferinnen hinter sich. Im SPORT1-Interview spricht Beu über ihr besonderes Erlebnis, unvergessliche Olympia-Momente und ihre weiteren Pläne für die Spiele in Paris.

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SPORT1: In den Ausscheidungsläufen haben Sie eine persönliche Bestzeit aufgestellt, im Vorlauf sind Sie nur knapp darüber geblieben. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Leistung hier bei Olympia?

Leonie Beu: Ich bin sehr glücklich über die Zeit, die ich gelaufen bin. Es war eine lange Saison am College in den USA, aber ich bin gesund geblieben und die Arbeit mit meinen Coaches hat mich immer weiter vorangebracht. Ich bin sehr dankbar für meine Trainer und stolz auf mich, dass ich es so weit geschafft habe. Es ist ein großartiger Tag für mich!

SPORT1: Wie war Ihr olympisches Erlebnis bisher?

Beu: Es sind ja meine ersten Olympischen Spiele - und es ist fantastisch!

SPORT1: Wie ist es, mit all den anderen Athleten im olympischen Dorf zu wohnen?

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Beu: Meine Zimmerkollegin ist Schwimmerin, wir sehen uns aber nicht allzu viel, weil sie schon früh am Morgen Training hat - und wenn sie wiederkommt, habe ich dann Training. Aber es ist cool. Und die ganzen Profis zu sehen? Das ist einfach nur eine unglaubliche Motivation. Jeden Tag schaust du nur und denkst: „Oh, wow, Allyson Felix! Oh, Elaine Thompson!“ Ich habe wahrscheinlich immer noch jedes Mal diesen Gesichtsausdruck, der sagt: „Oh mein Gott, sie sind es wirklich!“ Das ist einfach nur schön.

„Ich kann jetzt jedem erzählen, dass ich gegen sie gelaufen bin“

SPORT1: Sie waren in Ihrem zweiten Lauf auf der Bahn direkt neben Dina Asher-Smith …

Beu: Ja, und die Polin, die bei der Hallen-WM so stark war, war auch in meinem Lauf. Ich kann Ihren Namen nicht aussprechen.

SPORT1: Sie meinen Ewa Swoboda?

Beu: Ja, genau!

SPORT1: Wie hat sich das angefühlt?

Beu: Ich dachte nur: „Oh mein Gott, das wird schnell!“ Ich stand nur neben Dina Asher-Smith und dachte: „Das wird richtig schnell!“ Ich wusste, dass jeder in diesem Lauf schneller laufen würde. Aber es war einfach toll, mit ihnen gemeinsam starten zu dürfen. Ich kann jetzt jedem erzählen, dass ich gegen sie gelaufen bin.

SPORT1: Sie haben sich also nicht allzu viel Druck gemacht, sondern es vor allem genossen?

Beu: Ich meine, ich konnte ja nicht zu nervös werden, schließlich war ich ja da, um ein Rennen zu bestreiten. Es ist normal, ein bisschen nervös zu sein, aber ich war vor allem glücklich, mit ihnen gemeinsam auf der Bahn zu stehen.

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SPORT1: Sie haben gesagt, Sie trainieren in den USA. Wie sah Ihre Vorbereitung auf die Olympischen Spiele aus?

Beu: Es ist fantastisch, mit meinen Coaches zu trainieren. Sie sind jetzt seit zwei Jahren wie eine Familie für mich dort am College. Sie helfen mir mit allem: beim Training oder auch dabei, gesund zu bleiben. Das hat oberste Priorität.

„Ich dachte nur: ‚Oh mein Gott, so viele Menschen!‘“

SPORT1: War das heute die größte Kulisse, vor der Sie jemals an den Start gegangen sind?

Beu: Ich war schon bei den Commonwealth Games, aber das ist Olympia - von daher: ja, auf jeden Fall!

SPORT1: Und wie hat sich das angefühlt?

Beu: Auf dem Weg zum Startblock dachte ich nur: „Oh mein Gott, so viele Menschen!“ Aber ich habe die Atmosphäre geliebt!

SPORT1: Wie werden Sie die restlichen Spiele verbringen? Wollen Sie sich auch andere Sportarten anschauen?

Beu: Ich werde bis zum Ende in Paris bleiben, bis zum 12. August. Am Samstag will ich zum Basketball, ich will unbedingt LeBron James sehen. Das werde ich also auf jeden Fall machen. Und ich denke, dass mein Trainer und ich zum Golf gehen werden. Sonst finde ich noch Judo und Taekwondo interessant.