Es ist das legendärste Team der Sportgeschichte: Heute vor 32 Jahren gewannen die USA - wie erwartet - die Basketball-Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992.
Dream Team: Wer heute mega-reich ist
Die Mannschaft ging als „Dream Team“ in die Geschichte ein. Nie zuvor oder danach vereinte eine Mannschaft mehr individuelles Talent.
Erstmals nahmen NBA-Größen an Olympia teil. Das mit Superstars gespickte Team mit Michael Jordan, Magic Johnson, Larry Bird und Co. löste einen weltweiten Basketball-Boom aus - nicht zuletzt wegen der emotionalen Comeback-Story von Superstar Johnson, dessen HIV-Infektion im Jahr zuvor die Welt schockiert hatte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NBA)
Aber was machen die Mitglieder der legendärsten Basketball-Nationalmannschaft der Geschichte heute? SPORT1 zeigt, was aus den Stars von damals geworden ist - und auch den heute eher vergessenen Mitgliedern des Dream Teams.
Christian Laettner (Nr. 4 - Duke University - Power Forward)
Er war damals der Jüngste im Team und der einzige, der vom College - ohne NBA-Erfahrung - direkt in den Olympia-Kader berufen wurde, als Belohnung für seine überragende College-Karriere.
Heute lebt der spätere All-Star-Forward der Atlanta Hawks in Florida und ist leidenschaftlicher Fischer. 2012 war er kurz Co-Trainer bei den Fort Wayne Mad Ants in der NBA D-League. Aktuell leitet er eine nach ihm benannte Basketball-Akademie und richtet Trainingscamps aus.
David Robinson (Nr. 5 - San Antonio Spurs - Center)
Da er bei der US Navy diente und deren College-Team angehörte, gab man ihm den Spitznamen „Admiral“. Bis heute ist Robinson der einzige Spieler, der es von der „Naval Academy“ in die NBA geschafft hat - und zu zwei Meistertiteln mit den San Antonio Spurs 1999 und 2003.
Robinson hat auch abseits des Courts ein beträchtliches Vermögen angehäuft: 2011 schloss der heute 57-Jährige sein „Master of Arts“-Studium ab, nachdem er 2008 die „Admiral Capital Group“ mitgegründet hatte, die über 100 Millionen Dollar wert sein soll. Der dreifache Vater Robinson spendet zehn Prozent der Gewinne für wohltätige Zwecke.
Patrick Ewing (Nr. 6 - New York Knicks - Center)
Der elfmalige All-Star hatte bereits 1984 Olympia-Gold gewonnen und landete 15 Blocks während des Turniers. Ein NBA-Titel blieb dem elfmaligen All-Star verwehrt, 1994 verlor er mit den Knicks die Finalserie gegen die Houston Rockets um Hakeem „The Dream“ Olajuwan.
Ewing war im Anschluss an seine aktive Karriere Assistant Coach bei den Wizards, Rockets, Magic und Hornets. Zwischen 2017 und 2023 war der 62-Jährige Cheftrainer an der Georgetown Universität in Washington D.C., wo er selbst am College gespielt hatte.
Larry Bird (Nr.7 - Boston Celtics - Small Forward)
Bird, in der NBA der große Rivale seines Dream-Team-Kollegen Magic Johnson, war damals der Älteste im Team und beendete nach den Olympischen Spielen seine ruhmreiche Spielerkarriere. Mit ihm als Co-Captain gewann das Team mit durchschnittlich 43,8 Punkten Vorsprung pro Spiel. Mit den Celtics hatte Bird 1981, 1984 und 1986 den NBA-Titel gewonnen. (HINTERGRUND: Der tragische Ursprung von Larry Birds Weltkarriere)
Danach war der heute 67-Jährige von 1997 bis 2002 Head Coach bei den Indiana Pacers. Bis 2017 blieb er der Franchise als Executive bzw. „President of Basketball Operations“ erhalten, als Berater wirkt er dort bis heute. Bird ist bis heute der einzige, der die Titel Rookie of the Year, MVP, Finals MVP, All-Star MVP, Coach of the Year und Executive of the Year gewann.
Scottie Pippen (Nr. 8 - Chicago Bulls - Small Forward)
Michael Jordans einst treuer Adjutant bei den Chicago Bulls war 1992 mit 47 Assists bester Passgeber des Dream Teams und reiste als Champion zu den Olympischen Spielen. Insgesamt holte Pippen sechs Titel - zweimal als Three-Peat.
Von 2012 bis 2020 war der 56-Jährige Berater von Bulls-Präsident Michael Reinsdorf, seit 2011 steht vor der Arena in Chicago eine Bronzestatue von Pippen. In der TV-Serie „Lethal Weapon“ hatte er zudem in der 2. Staffel einen Gastauftritt. Zudem hat Pippen seit 2021 seine eigene Bourbon-Marke mit dem Namen Digits. Auf den alten Weggefährten Jordan ist Pippen inzwischen nicht mehr gut zu sprechen, er nimmt ihm seine Darstellung in der von Jordan geprägten „Last-Dance“-Foku nachhaltig übel.
Michael Jordan (Nr. 9 - Chicago Bulls - Shooting Guard)
Der große MJ reiste als Champion und Finals-MVP an, hatte in der abgelaufenen Saison in 22 Playoff-Partien durchschnittlich fast 35 Punkte gemacht. In Barcelona stellte er Olympia-Rekorde für Assists (12 gegen Deutschland) und Steals (8 gegen Angola und Kroatien) in einem Spiel auf.
Nach seiner Spielerkarriere schaffte der heute 61-Jährige als erster NBA-Spieler den Aufstieg zum Milliardär. Er vergrößerte mit einem gewinnbringenden Verkauf der Charlotte Hornets sein Vermögen, hält Anteile am MLB-Team Miami Marlins, hat bisher vier Bücher veröffentlicht und die nach ihm benannte „Jordan Brand“ gehört zu den lukrativsten Marken von Nike mit einem Jahresumsatz von drei Milliarden Dollar.
Clyde Drexler (Nr. 10 - Portland Trail Blazers - Shooting Guard)
„Clyde the Glide“ befand sich auf seinem Höhepunkt seiner Karriere. Als zweitbester Spieler der Saison hinter Jordan kam er mit viel Selbstvertrauen, auch wenn er sein zweites NBA-Finale verloren hatte. Diesen Traum erfüllte er sich erst 1995 bei den Houston Rockets und bejubelte nach Olympia-Gold 1992 seinen zweiten großen Triumph.
Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn war er von 1998 bis 2000 Head Coach an der University of Houston. Heute kommentiert der 62-Jährige - der im Lauf seines Lebens auch viel Geld mit Immobilen verdiente - als Experte die Heimspiele der Rockets und wirkt im Management seiner Firma „Drexler Holdings LLC“ in Houston mit.
Karl Malone (Nr. 11 - Utah Jazz - Power Forward)
Sein Spitzname „The Mailman“ kommt daher, dass Malone seine Würfe so zuverlässig im Korb versenkte wie ein Postbote Briefe zustellt. Ihm gelangen die ersten und letzten Punkte des Dream Teams. Seine 36.928 NBA-Punkte sind die zweitmeisten ever.
Heute ist der zweimalige MVP begeisterter Jäger und Fischer, hat eine Ranch in Louisiana. Von 2007 bis 2011 war er Assistant Coach bei Louisiana Tech, zudem wirkte er bislang in drei Filmen mit, testete sich im Wrestling gegen Hulk Hogan (und Dennis Rodman), hatte in der Late Night Show von Jimmy Kimmel eine wiederkehrende Rolle in „All Alone with Karl Malone“.
Jenseits seiner Basketball-Verdienste wird der 62-Jährige menschlich inzwischen kritisch betrachtet - unter anderem aufgrund von Vorwürfen unangemessenen Verhaltens gegenüber Kobe Bryants Witwe Vanessa.
John Stockton (Nr. 12 - Utah Jazz - Point Guard)
Malones kongenialer Partner von den Jazz kam 1991/92 auf durchschnittliche 13,7 Assists sowie die drei Steals pro Spiel und führte damit die NBA an. Der kleinste Spieler des Dream Teams kam neben Magic Johnson als einziger in allen acht Spielen zum Einsatz.
Stockton veröffentlichte 2013 seine Autobiografie „Assisted“ und war von 2015 bis 2016 Assistant Coach im Frauenteam an der Montana State University. Der gläubige 62-Jährige hat vier Kinder, zwei seiner Söhne sind Basketball-Profis. Zuletzt fiel Stockton in der Corona-Pandemie unangenehm auf, als er Verschwörungstheorien zum Thema Corona und Impfung verbreitete - und zwischenzeitlich seinen Ehrenplatz am Gonzaga-College verlor, weil er sich nie an die Maskenpflicht halten wollte.
Chris Mullin (Nr. 13 - Golden State Warriors - Small Forward)
In der Regular Season 1991/92 stand Mullin pro Match durchschnittlich 41,3 Minuten auf dem Court - Liga-Bestwert. In Barcelona war der fünfmalige All-Star neben Malone bester Rebounder der USA (5,3 im Schnitt).
Von 2015 bis 2019 war „Mully“ Head Coach der St. John‘s University, wo er von 1981 bis 1985 auch selbst am College war. Aktuell kommentiert der 61-Jährige als Experte die Heimspiele der Warriors.
Charles Barkley (Nr. 14 - Philadelphia 76ers/Phoenix Suns - Power Forward)
„Sir Charles“ wechselte im Sommer 1992 von den 76ers zu den Suns und war bei den Olympischen Spielen in Barcelona der Topscorer (18 Zähler pro Spiel). Dabei hatte er eine unglaubliche Wurfquote von Dreierlinie. 87,5 Prozent seiner Würfe fanden ihr Ziel.
Heute ist der für seine lockeren Sprüche bekannte 61-Jährige bei „TNT“ als Experte bei NBA-Übertragungen tätig. Außerdem hat der elfmalige All-Star bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Eigentlich wollte er 2014 auch für die Wahl zum Governeur des US-Bundesstaates Alabama antreten, änderte seine Meinung aber wieder.
Earvin „Magic“ Johnson (Nr. 15 - Los Angeles - Point Guard)
Machte im November 1991 seine HIV-Erkrankung öffentlich und beendete seine Karriere als Spieler. Trotzdem wurde der wohl beste Spielmacher aller Zeiten im Sommer 1992 für das Olympia-Team nominiert und erzielte als Co-Captain pro Spiel acht Punkte bei 5,5 Assists.
Seit seinem Karriereende setzt sich der heute 64-Jährige für die Prävention von HIV bzw. AIDS ein. Einige Jahre war er Miteigentümer der Lakers (und zuletzt Teampräsident), er gehörte der Gruppe von Investoren an, die 2012 das MLB-Team L.A. Dodgers kauften, 2023 kamen die Washington Commanders aus der NFL neu in sein Portfolio.
Der umtriebige Johnson dürfte neben Jordan der vermögendste unter den Dream-Team-Ikonen sein: Allein 2010 soll er mit einem Investment in die Kaffee-Kette Starbucks hundert Millionen Dollar verdient haben. Nach Schätzung von Forbes ist auch Johnson inzwischen Milliardär.