China hat im erbitterten Streit der Anti-Doping-Agenturen während der Olympischen Spiele zurückgeschlagen und schwere Anschuldigungen gegen die USA erhoben.
Doping-Hammer: China attackiert USA
Die chinesische Agentur (CHINADA) warf ihren amerikanischen Kollegen von der USADA am Donnerstag vor, Missbräuche zu verheimlichen, und forderte weitere Tests bei US-Athleten. Es gebe „Grund zu der Annahme, dass es in der Leichtathletik in den Vereinigten Staaten ein systemisches Dopingproblem gibt“, gab CHINADA zu Protokoll.
Die Chinesen reagieren damit auf die zurückliegenden Schlagzeilen über 23 Schwimmer aus dem Reich der Mitte, die vor Olympia 2021 in Tokio positiv getestet worden waren, aber nicht bestraft wurden. Wie die New York Times vergangene Woche berichtete, waren noch zwei weitere chinesische Schwimmer, von denen einer bei den Olympischen Spielen in Paris am Start sein soll, im Jahr 2022 positiv getestet, aber von chinesischen Behörden freigesprochen worden.
Im Fall der 23 wurden die positiven Doping-Tests durch verunreinigtes Essen in einer Hotelküche erklärt (hierzu deckte die ARD kurz vor Olympia neue Ungereimtheiten auf), im neu aufgedeckten Fall soll importiertes Burgerfleisch aus Ozeanien das Problem gewesen sein.
China schlägt im Doping-Zoff zurück
Infolge der Enthüllungen kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen der USADA und der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Die Amerikaner warfen der WADA - seit 2020 geführt vom früheren polnischen Sportminister Witold Banka und seiner chinesischen Vizepräsidentin Yang Yang - Vertuschung vor.
Auch viele Athletenvertreter übten scharfe Kritik an der WADA, das Internationale Olympische Komitee (IOC) stellte sich hinter die Organisation. Der Konflikt ist auch ein Machtkampf um die Autonomie des Weltsports und die Frage, ob die zuständigen Organisationen ihrer Verantwortung gerecht werden oder aus politischen Gründen zu große Nachsicht mit dem mächtigen Global Player China üben.
Nun schlug CHINADA zurück und sprach seinerseits von „tief verwurzelten“ Problemen der US-Leichtathletik und von einer „wiederholten Missachtung von Verfahren und Standards durch die USADA“.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)