Frankreichs Olympia-Ersatztorwart Theo De Percin wird sich vermutlich fragen, wofür er eigentlich bei den Spielen in Paris dabei war. Der Keeper, der Teil des Kaders von Trainer Thierry Henry war und im Olympiafinale in der Verlängerung an Spanien scheiterte, kehrt mit leeren Händen aus der französischen Hauptstadt zurück.
Fußballer wird Silber verwehrt
Während seine 21 Teamkollegen nach dem dramatischen Finale gegen Spanien (3:5 nach Verlängerung) immerhin ihre Silbermedaillen in die Höhe recken durften, ging der ebenfalls auf dem Podium stehende De Percin komplett leer aus. Ein bitterer Moment für den 23-Jährigen, der auf einer ungewöhnlichen Regel beruht.
Merkwürdige Regel kostet Frankreich-Spieler Medaille
Doch was genau steckt hinter der Entscheidung, dem jungen Keeper die Medaille vorzuenthalten? Strenge Regularien, die von Sportart zu Sportart unterschiedlich ausfallen, besagen, dass beim Olympischen Fußballturnier nur Spieler eine Medaille erhalten, die auch tatsächlich zum Einsatz gekommen sind. In den meisten anderen Fußball-Wettbewerben abseits von Olympia ist dies nicht üblich.
Erik Durm, Kevin Großkreutz, Matthias Ginter, Roman Weidenfeller und Ron-Robert Zieler, die bei der WM 2014 für Deutschland nicht zum Zug gekommen waren, bekamen eine Goldmedaille wie alle anderen.
De Percin, der als dritter Torhüter der Mannschaft nominiert war, wurde dagegen von der Medaillenvergabe ausgeschlossen, weil er ohne eine einzige Spielminute geblieben war. Bitter für den jungen Torhüter! Vor allem, wenn man bedenkt, dass andere Reservespieler, die nur kurz auf dem Feld standen, eine Medaille bekamen.
Trainer Thierry Henry lobte sein Team für den herausragenden Einsatz und das „unglaubliche Abenteuer“, das sie durchlebt hatten. Doch für De Percin war es ein Tag mit einer bitteren Note.