Weltmeister Lukas Dauser schwört bei seiner Olympia-Mission am Barren auf einen neun Jahre alten Schützer aus dem Keller von Fabian Hambüchen. Bandagen, Tape: Er habe in der Vorbereitung viel ausprobiert, erzählte Dauser am Freitag im Olympischen Dorf in Paris: "Fabi hatte mir dann gesagt: 'Probier doch mal einen Volleyball-Knieschoner.' Weil er das früher auch so gemacht hat."
Aus Hambüchens Keller: Dauser turnt mit Volleyballschoner
Hambüchen hilft aus
Da die deutschen Volleyballer im Trainingslager vor den Sommerspielen aber nicht mit einem geeigneten Exemplar aushelfen konnten, half Reck-Olympiasieger Hambüchen kurzerhand selbst aus. Hambüchen habe nicht mehr gewusst, wo er seine Schützer seinerzeit gekauft hatte, berichtete Dauser, und so kramte er sein eigenes Exemplar von 2015 aus dem Keller. "Und dann hat er sie per Express nach Kienbaum geschickt. Ich hab den dann probiert. Und es hat sich deutlich besser angefühlt."
Verletzung am Oberarm
Seitdem turnt Dauser am lädierten rechten Oberarm mit dem Volleyball-Schützer von Hambüchen. Dauser gilt in Paris als Medaillen-Hoffnung, allerdings hatte er sich vor einigen Wochen am rechten Oberarmmuskel verletzt, weshalb seine Olympia-Teilnahme zunächst fraglich war.
Platz fünf in der Qualifikation
Nach Platz fünf in der Qualifikation turnt der 31-Jährige nun am Montag im Barrenfinale. Und Dauser fühlt sich gut. "Mir geht es gut, der Arm wird besser", sagte er am Freitag: "Ich gehe davon aus, dass ich am Montag keine Schmerzen haben werde und wenn doch, dann ist es auch nicht so schlimm."
Neun Tage bis zum Finale
Neun Tage sind es zwischen Qualifikation und Finale - Dauser kann den Start kaum erwarten. Auch der fantastischen Stimmung in der Bercy-Arena wegen. "Es ist schon Wahnsinn", sagte er am Tag nach dem Mehrkampffinale der Frauen: "Da am Montag auch das Bodenfinale der Frauen stattfindet, und Simon Biles dabei ist, gehe ich davon aus, dass die Halle wieder explodieren wird."